14.000 Taler Startkapital, Mut und große Begeisterung
Welche Pläne hat Julius Wilhelm Braun im Kopf, als er 1839 in Melsungen mit nur 31 Jahren eine Apotheke kauft? Er zahlt 14.000 Taler, eine beachtliche Summe zu damaliger Zeit. Mut und Geschäftssinn zeichnen den Jungunternehmer aus. Seine Vision ist klar: Die Rosen-Apotheke soll zu etwas Größerem werden. Welch weltumspannendes Unternehmen daraus später werden wird, wagt er damals nicht zu träumen.
Heimische Kräuter: heilend, lindernd, natürlich. Julius Wilhelm Braun erweitert sein Apothekenangebot bald um ein neues Geschäftsmodell: Ein Versandhandel für Heilkräuter. Der Familienvater ist neugierig, Stillstand keine Option. Beides gibt er an seine Kinder weiter. Sein ältester Sohn Bernhard Braun sucht stetig nach neuen Lösungen. Er findet beispielsweise, dass Kopfschmerzen ein lästiges Übel sind, ebenso wie aufgeschürfte Knie. Die Lösung: Migränestifte, Pflaster, und der Start für die Produktion pharmazeutischer Erzeugnisse, zum Beispiel den "Höllensteinstift" zur Behandlung von Warzen.
Den Blick für das große Ganze hat auch Enkel Carl Braun. Mit der Herstellung von Katgut beginnt B. Brauns Weg in der industriellen Fertigung von Medizinprodukten. In den nächsten Generationen unter Otto Braun und seinem Sohn Ludwig Georg Braun entwickelt sich das Unternehmen dynamisch weiter. Sie treiben eine starke internationale Expansion voran. Innerhalb weniger Jahrzehnte steigt die Mitarbeiterzahl weltweit auf über 50.000. Trotz des enormen Wachstums gilt damals wie heute die Maxime: Wir bleiben ein unabhängiges Familienunternehmen, das mutig Ideen für die Medizin entwickelt, um das Leben und die Gesundheit von Menschen zu verbessern.