Jens

Ein Leben mit mehr Flexibilität und Freizeit: Jens’ Erfahrungen mit der Heimhämodialyse

Heimdialysepatient Jens sitzt während der Heimdialyse in einem Sessel und hebt den rechten Daumen.

Jens ist Ende 40 und lebt in Thüringen. Seit rund drei Jahren ist er dialysepflichtig und besuchte zwei Jahre lang das Dialysezentrum seines Vertrauens. Als er von der Möglichkeit hört, die Hämodialyse zu Hause durchführen zu können, war er sofort Feuer und Flamme. Seit Mitte 2020 dialysiert er nun zu Hause und profitiert von den vielen Vorteilen der Heimdialyse. Hier erzählt er uns, wie sich sein Leben durch diese Entscheidung gewandelt hat und wie seine Familie die Veränderung empfindet. 

Jens: Mein Leben mit der Heimdialyse

„Seit gut drei Jahren bin ich nun schon dialysepflichtig. Zeit genug also, sich an die vielen Stunden im Dialysezentrum zu gewöhnen. Mit den Ärzt*innen und Schwestern habe ich mich dort auch immer gut verstanden und war mit der Betreuung sehr zufrieden. Schade war, dass ich mit den anderen Dialysepatient*innen keinen Kontakt hatte bzw. sich keine Gespräche entwickelt haben. Ob das an den zum Teil großen Altersunterschieden lag oder andere Gründe hatte, weiß ich nicht. Feststeht, dass die Dialysezeiten dort ziemlich einsam waren.

 „Ich wollte mein „fast“ normales Leben wiederhaben.“

Als ich erfuhr, dass es die Möglichkeit einer Heimdialyse gibt, war ich begeistert. Ich habe direkt das Gespräch mit meinem Arzt gesucht und mit B. Braun alles weitere geklärt. Schnell war ich überzeugt: Ich dialysiere ab sofort zu Hause! Die Aussicht auf einen besseren Gesundheitszustand, mehr Flexibilität und die Chance, mein fast normales Leben wiederzubekommen, waren eine große Motivation in dieser Zeit. Man sollte allerdings nicht unterschätzen, dass es mit der Entscheidung für die Heimdialyse allein nicht getan ist: Die Organisation und Umsetzung des Umbaus zu Hause, das Training, die Umstellung – das ist alles nicht ohne. Aber, das kann ich vorwegnehmen: Es lohnt sich! Zudem ist das Team von B. Braun einfach super und kümmert sich um fast alles. Auch das Training im Zentrum hat mir richtig viel Spaß gemacht, weil ich dabei nochmal sehr viel Neues über die Krankheit und meinen Körper gelernt habe. 

Jens sitzt vor dem Dialysegerät und nimmt Einstellungen an dem Gerät vor.

Nun bin ich seit einiger Zeit zu Hause in meinem neuen Rhythmus, und ich liebe es. Die Heimdialyse klappt gut, mir geht es auch physisch bedeutend besser, meine Blutwerte sind so gut wie lange nicht. Und dass das dafür sorgt, dass ich insgesamt glücklicher bin, muss ich glaube ich niemandem erzählen. Zudem ist mir jetzt erst bewusst geworden, wie sehr mich die Dialyse im Zentrum gestresst hat. Das Fertigmachen, die Anfahrt, das Warten, das Anschließen, die Dialyse, die Rückfahrt: Im Nachhinein betrachtet war das Stress pur. Zu Hause dauert die Dialyse an sich zwar inklusive Vorbereitung und Dokumentation länger, trotzdem habe ich nicht diesen inneren Druck. Und man glaubt es kaum, zum ersten Mal geht mir die Dialyse nicht auf die Nerven. 

„Ich kann endlich tun, was ich möchte.“

Was ich an der Heimdialyse am meisten schätze? Ich kann endlich das machen, was ich möchte. Bei mir daheim habe ich einen eigenen Dialyseraum, liege also nicht „im Weg“, wie es beispielsweise im Wohnzimmer der Fall wäre. Deswegen bin ich für mich und kann fernsehen, Musik hören, schlafen oder ein Buch lesen, ohne auf jemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Ich kann außerdem lüften, wann ich will – auch das war im Zentrum eine Sache für sich. Dem Einen war zu warm, der Anderen zu kalt, wiederrum ein Anderer fand die Zugluft störend. Bei mir zu Hause kann ich einfach ich selbst sein.

Natürlich besuchen mich während der Heimdialyse auch hin und wieder Freunde und Familienangehörige und verbringen Zeit mit mir. Genau jene Zeit, die ich im Dialysezentrum auch hatte, aber nicht sinnvoll nutzen konnte. Ich fühlte mich dort ein Stück weit so, als würde ich meine Lebenszeit verschwenden. Und das war ein wirklich mieses Gefühl. Jetzt, mit Freunden an meiner Seite und guten Gesprächen, vergehen die vier, fünf Stunden Behandlungszeit wie im Flug. Jetzt habe ich mein Leben wieder – und das fühlt sich echt gut an.

„Das war die beste Entscheidung, seit ich dialysieren muss.“

Ein riesiges Lob geht außerdem an meine Frau! Das soll und darf hier nicht unerwähnt bleiben. Die Heimdialyse kann man zwar im Zweifel auch allein durchziehen, aber meine Frau unterstützt mich, wo sie nur kann. Ob bei der Vor- oder Nachbereitung oder bei der Versorgung mit Speis und Trank während der Dialyse – das ist wirklich toll zu sehen, wie sie mir hilft und wie viel Verständnis sie aufbringt. Denn das ist auch eine wichtige Voraussetzung: Alle im Haus müssen mindestens kleinere Abstriche machen, und darüber müssen sich auch alle im Klaren sein. Meine Frau und meine Familie waren auch deswegen zu Beginn skeptisch, das will ich nicht unter den Tisch fallen lassen. Mittlerweile sehen sie aber, wie gut es mir geht, und unterstützen mich voll und ganz.

Auch im Berufsleben hat die Heimdialyse viele Vorteile. Ich arbeite in einer Werkstatt und musste vor der Heimdialyse jeden Montag, Mittwoch und Freitag pünktlich Feierabend machen und nach Hause hetzen, um mich für die Fahrt und die Dialyse fertig zu machen. Jetzt bin ich viel flexibler und kann meine Arbeitszeiten auch spontan anpassen. Gerade in der Werkstatt, in der die Arbeitszeiten stark vom Auftragsaufkommen abhängen, ist das Gold wert. Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Entscheidung für die Heimdialyse die beste Entscheidung war, seit ich dialysieren muss.

„Wer sich körperlich fit fühlt und zu Hause die Möglichkeit hat, sollte die Heimdialyse nach Rücksprache mit seinen Ärzt*innen auf alle Fälle in Angriff nehmen.“

Jens sitzt während der Heimdialyse im Bett und lächelt in die Kamera.

Probleme mit der Dialyse zu Hause gab es eigentlich nur zu Beginn. Zweimal hatte ich mir während der Dialyse die Nadel durchgestochen. Beim ersten Mal wurde mir vom B. Braun Team am Telefon geholfen, beim zweiten Mal haben meine Frau und ich es selbst in den Griff bekommen. Wir haben die Dialyse abgebrochen, die Stelle gekühlt und am nächsten Tag einen neuen Anlauf genommen. Auch hier zeigt sich, dass Flexibilität Trumpf ist! Was mich persönlich nervt: Die Nachtdialyse klappt bei mir einfach nicht, da ich nicht zur Ruhe komme. Auch im Zentrum hat das nicht funktioniert. Aktuell mache ich die Dialyse und gehe dann anschließend gegen 0 Uhr ins Bett. Doch wer weiß, vielleicht schaffe ich das mit der Zeit auch noch.

Abschließend bleibt nur mein Rat: Wer sich körperlich fit fühlt und zu Hause die entsprechende Möglichkeit hat, sollte die Heimdialyse nach Rücksprache mit seinen Ärzt*innen auf alle Fälle in Angriff nehmen. Ich bin in mehreren Foren bei Facebook aktiv und habe auch dort immer wieder geschrieben, dass dies die beste Entscheidung meiner Dialysezeit war. Bessere Blutwerte, ein gesteigertes Wohlbefinden, mehr Freizeit sowie weniger Stress – und wenn man am Wochenende mal gesündigt hat, kann man ganz schnell Gutes für seinen Körper tun. Ich kann es jedem nur empfehlen!“

Ihr Kontakt zu uns

Wenn auch Sie diese Erfahrungen machen wollen, melden Sie sich bei uns. Ob per Kontaktformular, Telefon oder E-Mail: Wir stehen Ihnen auf Wunsch mit Rat und Tat zur Seite und besprechen gemeinsam Ihnen und Ihrem Zentrum Ihre Möglichkeiten für die Heimhämodialyse. Informieren Sie sich vorab über die Voraussetzungen für die Heimdialyse oder lesen Sie weitere Erfahrungsberichte von Seda oder Michael.  

Unser gesamtes Team freut sich auf Ihre Nachricht!

E-Mail: daheim-service@bbraun.com
Telefon: 05661 – 714611

Portrait-Aufnahme von Simone Klein, der Leiterin des B. Braun Heimdialyse Services.
Simone Klein
Leiterin Heimhämodialyse Service
Simone Klein ist als Leiterin des Heimhämodialyse-Teams von B. Braun Ihre erste Ansprechpartnerin und verantwortet den gesamten Daheim Service.
Portrait-Aufnahme von Nicol Wahl, einer Trainerin des B. Braun Heimdialyse Services.
Als Operations Manager ist Nicole Wahl für alle organisatorischen Themen im Rahmen der Heimdialyse und der Umstellung der Patient*innen zuständig.
Portrait-Aufnahme von Julia Bangert, der Operations Managerin des B. Braun Heimdialyse Services.
Julia Bornemann
Operations Managerin (aktuell in Elternzeit)
Als Operations Managerin ist Julia Bornemann für alle organisatorischen Themen im Rahmen der Heimdialyse und der Umstellung der Patient*innen zuständig.
Portrait-Aufnahme von Silke Duranowitsch, einer Trainerin des B. Braun Heimdialyse Services.
Silke Duranowitsch
Trainerin Heimhämodialyse Service
Training im Dialysezentrum, Begleitung der ersten Heimdialysen, kontinuierliche Betreuung: Als Trainerin ist Silke Duranowitsch außerdem auch am 24/7 Servicetelefon für Patient*innen da.
Rebekka Helfrich
Trainerin Heimhämodialyse Service
Training im Dialysezentrum, Begleitung der ersten Heimdialysen, kontinuierliche Betreuung: Als Trainerin ist Rebekka Helfrich außerdem auch am 24/7 Servicetelefon für Patient*innen da.