Sie haben sich erfolgreich abgemeldet.
Noch nicht registriert?
Wrong-Site Nerve Blocks
Nervenblockaden an falschen Körperstellen (Wrong-Site Nerve Blocks / WSNB) gelten als sogenannte „Never-Events“, damit sind Ereignisse gemeint, die im Gesundheitswesen niemals vorkommen dürfen. Dennoch treten sie immer wieder auf und bergen die Gefahr schwerwiegender Folgen.1
WSNB können den Patient*innen schaden, die Behandlungskosten erhöhen und zu einem Vertrauensverlust in das Gesundheitssystem führen. Medizinrechtliche Ansprüche, die sich aus WSNB ergeben, sind nicht vertretbar und werden in der Regel als Kunstfehlerschaden reguliert.2
„Stop Before You Block“ (SB4YB) – lautet der Titel einer landesweiten Patientensicherheitskampagne im Vereinigten Königreich. Die Initiative zielt darauf ab, das Risiko von Nervenblockaden an der falschen Stelle und bei den falschen Patient*innen während der Regionalanästhesie zu verringern.3 Obwohl diese äußerst wertvolle Kampagne weithin beworben wird, konnten Blockaden an falschen Körperstellen nicht reduziert werden. Sie nahmen sogar zu – von 34 Fällen im Jahr 2018/19 auf 53 im Jahr 2019/20 – ein Anstieg um 36 %!4
Checklisten und Verfahrenskennzeichnungen sind gängige Maßnahmen, um das Auftreten von WSNB zu verhindern. Checklisten sind jedoch erfahrungsgemäß schwierig zu implementieren und am Ort der Behandlung durchzusetzen. Häufig verwendete Markierungen am Patienten können verwirren, während des Eingriffs verdeckt werden oder aufgrund zu vieler Checklisten unwirksam sein. Darüber hinaus hat die „Invisible Gorilla“-Studie gezeigt, dass Probanden offensichtliche Dinge in ihrem Blickfeld oft nicht bemerken, wenn sie sich intensiv auf eine andere Aufgabe konzentrieren, z. B. die Applikation einer Nervenblockade.5
Die Safe Anaesthesia Liaison Group (SALG) hat eine Aktualisierung ihrer Stop-Before-You-Block-Initiative veröffentlicht, um die Einführung eines universellen Standardarbeitsverfahrens in diesem Bereich zu unterstützen. Das neue Verfahren umfasst drei Schritte: „Prep, Stop, Block“6:
Prep: Vorbereitung (Preparation) von Medikamenten, Ausrüstung, Sterilität, Voruntersuchungen, Lagerung des Patienten.
Stop: Eine Auszeit unmittelbar vor dem Einstechen der Nadel, in der die Anästhesist*innen die Blockadestelle überprüfen und verbal bestätigen, dass diese korrekt ist.
Block: Nach der Bestätigung der Blockadestelle wird das Verfahren durchgeführt.
EZCOVER®-Ultraschallsondenabdeckungen sind mit einem „Stop before you block“-Schutz erhältlich. Ein Aufkleber bildet eine physische Barriere, um einen Stopp-Moment unmittelbar vor Beginn des Verfahrens herbeizuführen. Der Anwender muss das Stoppschild von der Sondenabdeckung entfernen, kurz bevor der Ultraschalkopf zur Durchführung der Nervenblockade eingesetzt werden kann.
Diese im EZCOVER® STOP integrierte Erinnerungsfunktion ist es eine effektive Lösung, um eine weitere Sicherheitsebene zur Verhinderung von WSNB in Übereinstimmung mit den neuesten Standards einzuführen.
EZCOVER® mit STOP-Sicherheitsaufkleber. Der STOP-Aufkleber stellt eine physische Barriere dar, die das Fachpersonal daran erinnert, unmittelbar vor Beginn des Verfahrens innezuhalten.
1. Agency for Healthcare Research and Quality. Never Events. September 7, 2019. Accessed July 12, 2021. https://psnet.ahrq.gov/primer/never-events
2. Deutsch ES, Yonash RA, Martin DE, et al. Wrong-site nerve blocks: A systematic literature review to guide principles for prevention. J Clin Anesth. 2018;46:101-111.
3. Regional Anesthesia UK (RAUK), Safe Anesthesia Liaison Group (SALG). Stop Before You Block. 2015. Accessed July 12, 2021. https://www.ra-uk.org/ index.php/ stop-before-you-block
4. NHS England, Never Events Data Base 2018-2021; https://www.england.nhs.uk/patient-safety/never-events-data/
5. Vandebergh V, Coll V, Keunen B. Prevention of Wrong-Side Nerve Blocks: Part 2. Anesthesiology News. 2021 Sep; 27-31
6. N. Haslam, N. Bedforth, J. J. Pandit. ‘Prep, stop, block’: refreshing ‘stop before you block’ with new national guidance, 2022 Apr, Anesthesia, Volume77, Issue4, 372-375