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Pheno4U®
Pheno4U® ist eine Plattformlösung, die darauf abzielt, Phänotypen bei Patient*innen zu identifizieren, um jeden Patiententyp so individuell wie möglich zu behandeln. Der Schwerpunkt liegt auf der Rekonstruktion der Patientenanatomie und der kinematischen Funktion.
Präoperative Risikoprognose, fortschrittliche Phänotypisierung und kinematische Analyse bieten eine wesentliche Entscheidungshilfe bei der Planung des Behandlungsprotokolls und der Operationsstrategie.
In der ersten, präoperativen Phase liegt der Schwerpunkt auf der Vorbereitung durch Datenerfassung basierend auf vier Säulen.
Die elektronische Krankenakte versorgt die Datenplattform mit Informationen zu Indikatoren wie Body-Mass-Index, Röntgenaufnahmen usw. Unsere ForPatientApp fügt die Krankengeschichte sowie Aktivitäts- und Schmerzwerte der Patient*innen hinzu, und zwar mithilfe des Knee Injury and Osteoarthritis Outcome Score KOOS (Score zu Knieverletzungen und -arthrose). Der kinematische Sensor BPMpathway liefert Informationen über das Bewegungsausmaß (Range of Motion, ROM) und die entsprechenden Schmerzpegel. Schließlich bietet das Smart Gait Lab (SGL) Einblicke in Parameter zu Kinematik und Laxität. Das daraus resultierende spezifische Patientenprofil ermöglicht eine individuelle Risikoprognose und die präoperative Phänotypisierung.
Die erfassten Daten werden anschließend für die Erstellung einer Simulation in der Planungsplattform verwendet. Basierend auf der präoperativen Phänotypisierung, der Art und Größe des Implantats und der kinematischen Ausrichtung können Operierende entscheiden, wie die jeweiligen Patient*innen operiert werden sollen. Gleichzeitig kann die Simulation potenzielle Risiken aufzeigen und Ergebnisse prognostizieren, um eine transparentere und effektivere Patientenkommunikation und -vorbereitung sicherzustellen.
In der intraoperativen Phase führt die Pheno4U® TKA-Level-1-Software mit dem OrthoPilot® Navigationssystem zur ordnungsgemäßen Ausführung der definierten Operationsstrategie. Die Simulation mit einem Sicherheitskorridor ermöglicht ein Echtzeitfeedback zur Belastungssituation des Implantats.
Die meisten aktuellen TEP-Kniesysteme sind für die Ausrichtung der mechanischen Achse (180° ± 3°) konzipiert und geprüft. Jedoch unterscheiden sich alle Knie in der Ausrichtung und viele Patientinnen zeigen einen „hip-knee-ankle angle" (HKA) über oder unter 3°, sodass Operierende bei einer Knie-TEP stets mit der Frage über die jeweils beste Ausrichtungsstrategie konfrontiert sind. Das Pheno4U® Modell folgt einem Reverse-Engineering-Ansatz: Ziel ist es, die ursprüngliche, individuelle Lage und Achsausrichtung nachzubilden, anstatt den Körper an einen Standard anzupassen.
Durch präzise Navigation wird der Pheno4U® Ansatz umgesetzt. Der OrthoPilot® Elite ist Teil eines integrierten Endoprothesensystems aus interagierender Hardware, Software, Implantaten und smarten Multifunktionsinstrumenten – entwickelt, um Operierenden eine präzise, kontinuierliche Führung sowie Feedback in Echtzeit zu Implantat- und Instrumentenpositionen zu bieten. Alle Operationsschritte und -ergebnisse werden durch einen mobilen OP-Assistenten angezeigt und automatisch dokumentiert.
In der Operation beginnt die Pheno4U® OrthoPilot® Elite Navigation mit der Erfassung der Parameter zu Kinematik und Laxität vor der Inzision, wobei die zuvor erfassten Patientendaten nachkontrolliert und ergänzt werden. Eine kinematische Simulation auf der Grundlage dieser abgeschlossenen Erkenntnisse ermöglicht die Fertigstellung des personalisierten Plans und seine präzise Ausführung.
In der postoperativen Phase liegt der Schwerpunkt auf der Nutzung von Ergebnisparametern, um Informationen für das Management und optimierte Rehabilitationsstrategien zu liefern. Durch die engmaschige Überwachung des Patientenfortschritts und die Anpassung von Genesungsplänen sollen Operierende dabei unterstützt werden, hervorragende postoperative Ergebnisse zu erzielen und eine schnellere, effektivere Genesung des Patienten zu ermöglichen.
Postoperativ werden Datenerfassungstools verwendet, die den Patient*innen bereits bekannt sind, um sie effektiv durch den Rehabilitationsprozess zu führen. Gleichzeitig wird der Algorithmus für die präoperative Patientenauswahl, Risikoprognose und Phänotypisierung verfeinert und trainiert. Check-ins mit OP- und Orthopädiepersonal füllen den Algorithmus über eine Verknüpfung mit der elektronischen Krankenakte mit Daten zu Komplikationen und erneuten Krankenhausaufnahmen. Patient*innen berichten in der ForPatientApp selbst über individuelle Zufriedenheit, Erfahrungen (PREMs) und Ergebnisse (PROMs) sowie über Schmerzwerte. Der BPMpathway-Sensor erfasst das Bewegungsausmaß (ROM) und die entsprechenden Schmerzpegel und überwacht gleichzeitig die Rehabilitation. Analog zur präoperativen Phase identifiziert das Smart Gait Lab (SGL) Parameter zu Kinematik und Laxität. Diese Breite und Tiefe der erfassten Patientendaten schafft eine ganzheitliche Sicht auf den Zustand der Patient*innen und ermöglicht eine hochgradig individualisierte und dennoch effiziente medizinische Versorgung im Rehabilitationsprozess.
Die Zukunft der Knie-TEP verbessern
Während des gesamten Behandlungsverlaufs werden individuelle Daten von jeder Patientin/jedem Patienten generiert und erfasst. Diese liefern neue Einsichten und Erkenntnisse, um klinische Ergebnisse zu verbessern, die Patientenzufriedenheit zu erhöhen und zeit- und ressourcenintensive Ineffizienzen zu erkennen. Auf diese Weise kann das gesamte Gebiet der Knie-TEP revolutioniert werden, und B. Braun nimmt diese enorme Herausforderung an.