Stomaversorgung
Die richtige Ernährung

Stoma und Ernährung

Von links nach rechts: Chirurg Prof. Dr. Marc E. Martignoni, Starkoch Alfons Schuhbeck & PD Dr. med. Michael Adolph

Bei der Stomaversorgung wird viel Wert auf Kenntnisse über Anatomie, Physiologie und Pathologie der Verdauungsorgane gelegt. Expertenwissen über die Stomaarten ist ebenso erforderlich wie Kenntnisse über Komplikationen und deren Versorgung.

Wir betrachten den Menschen ganzheitlich und beziehen daher auch Ernährungsaspekte mit ein. 

Dazu erhalten wir die professionelle medizinische Unterstützung von Prof. Dr. Marc E. Martignoni (Oberarzt im Klinikum Rechts der Isar, München) und PD Dr. med. Michael Adolph (Oberarzt Ernährungsmedizin, Universitätsklinikum Tübingen). Zusammen mit dem renommierten Starkoch Alfons Schuhbeck ist eine Kooperation entstanden, die die medizinischen Gegebenheiten eines Stomapatienten berücksichtigt, in der aber auch der Geschmack und die einfache Zubereitung nicht zu kurz kommen.

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Blick in den Ratgeber

Was im Körper geschieht...

Je mehr Nährstoffe wir aus der Nahrung aufnehmen, desto besser fühlen wir uns. Denn Wasser, Kohlenhydrate, Eiweiße (Proteine), Fette, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente erfüllen im Organismus zentrale Aufgaben, von denen unser Wohlbefinden abhängt...

Was hilft! Verdauung fördern: Die 5 Top-Tipps

Viele Stomaträger verlieren ungewollt Gewicht, insbesondere bei Ileo stomata. Damit geht oft ein Verlust an Kraft und Energie einher und der gesamte Gesundheitszustand wird beeinträchtigt. Nehmen Sie nicht wenige große, sondern mehrere kleine kalorienreiche Mahlzeiten zu sich. Essen Sie jetzt nicht riesige Portionen. Steigern Sie die ...

Tolle Rezepte - einfach nachzukochen!

Für die Dorade den Backofen auf 100 °C vorheizen. Die Dorade innen und außen waschen und trocken tupfen. Die Bauchhöhle mit Zitronen- und Orangenschale, Knoblauch, Ingwer und Thymian füllen. Eine große Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen und das Öl mit einem Pinsel auf dem Pfannenboden verstreichen. Die Dorade in Mehl wenden...

Alfons Schuhbeck: Stomapatienten brauchen Unterstützung in Ernährungsfragen

„Speziell für Menschen mit künstlichem Darmausgang (Stoma) hat die Zusammensetzung der Ernährung großen Einfluss auf die Lebensqualität“, machte der Münchner Starkoch Alfons Schuhbeck auf dem Europäischen Kongress für Enterostomatherapeuten (ECET) deutlich.

Ernährung – Ein wichtiger Faktor in der Stomatherapie

Gemeinsam mit Prof. Dr. Marc Martignoni und PD Dr. Michael Adolph war er im Juni nach Berlin angereist, um Stomatherapeuten für das Thema Ernährung zu sensibilisieren. Schuhbeck kündigte einen Ratgeber für Stomapatienten an, der im November veröffentlicht wird.
Die zwei Ärzte und der Starkoch setzen sich seit Jahren mit speziellen Kochkursen in München1 für die Lebensqualität von Krebspatienten ein. Alle drei appellierten an das Fachpublikum, in den Krankenhäusern enger mit den Diätassistenten und Ökotrophologen zusammenzuarbeiten.

1 https://www.schuhbeck.de/online-shop/kochkurse/

Videos

Interviews ECET

  • Ein Anästhesist, ein Chirurg und ein Starkoch

    Erfahren Sie was die drei Experten zum Thema Stoma zusammenführt.

  • Prof. Dr. Martignoni: Als Team mehr bewegen

    Hier erklärt Prof. Martignoni, warum er sich für eine Kooperation mit B. Braun entschieden hat.

  • Dr. Adolph über die Dauer des künstlichen Darmausgangs

    Wie kann die richtige Ernährung eine Erleichterung für Genesende schaffen? Dr. Adolph beantwortet die Frage in diesem Video, denn viele Stomaträger behalten den künstlichen Darmausgang über viele Jahre oder bis zum Lebensende.

Stomapatienten brauchen Unterstützung

Die Spezialisten waren sich einig: Stomapatienten brauchen Unterstützung, um mit dem Einschnitt ins Leben und der einhergehenden körperlichen Veränderungen klar zu kommen.

Der Betroffene muss nicht nur die mit einem Stoma verbundene Diagnose verkraften, sondern auch den Umgang mit dem Stoma erlernen. Die Lage eines künstlichen Darmausgangs entscheidet über Stuhlbeschaffenheit, Verlust von Nährstoffen und eine eventuell notwendige Ernährungsumstellung. Die Verdauung, und damit auch die Ernährung, haben stärkeren Einfluss auf die Lebensqualität als vor der Operation. Gase, Gerüche, Darmgeräusche – alles nimmt der Betroffene aus einer anderen Perspektive wahr. 

Aufklärung, Anleitung und Begleitung des Patienten sind elementar

Um Komplikationen zu minimieren oder gar zu vermeiden, empfehlen die Mediziner im Einzelnen genau zu prüfen, was der Betroffene braucht. Neben Makronährstoffen können das auch Elektrolyte, Mikronährstoffe oder/und Vitamine sein. Deshalb stehen Aufklärung, Anleitung und Begleitung des Patienten vor, während und noch lange Zeit nach der Operation an erster Stelle. Martignoni verwies auf die entscheidende Rolle der Stomatherapeuten: „Der beste Stomatherapeut ist der, der Ernährung als wichtig erachtet und sich Wissen darüber aneignet. Denn dann kann er die Patienten richtig behandeln und heilen.“ Adolph bekräftigte Martignonis Ansatz: „Wir müssen unsere Patienten zum Essen bringen.“

Patienten

Profile

Zu den Personen

Alfons Schuhbeck ist Starkoch aus Leidenschaft mit eigener Gastronomie und eigenem Gewürzlabel. In der Münchener Innenstadt managt er unter anderem einen Partyservice, drei Restaurants, einen Gewürz- und einen Müsliladen, sowie ein Tee- und ein Schokoladengeschäft.

Privatdozent Dr. Michael Adolph ist Ernährungsmediziner der ersten Stunde: Vor 30 Jahren wurde bereits sein Interesse an der Ernährungsmedizin geweckt. Der Anästhesist und Intensivmediziner hat an dem Universitätsklinikum Tübingen ein Ernährungsteam fest etabliert.

Prof. Dr. Marc Martignoni ist Chirurg und als erster Oberarzt an der Chirurgischen Klinik und Poliklinik am Klinikum Rechts der Isar in München tätig. Wissenschaftlicher Schwerpunkt des Ernährungsspezialisten liegt u. a. in der Kachexie bei gastrointestinalen Tumoren.