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Kampf gegen COVID-19
B. Braun kämpft seit Beginn der Pandemie weltweit gegen COVID-19 und für Patient*innen und medizinisches Personal.
Die zweite Welle der Corona-Pandemie ist da und kam sogar schneller als Experten erwartet hatten: die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus ist hoch wie nie. Viele unserer Produkte sind für an COVID-19 Erkrankte überlebenswichtig. Hier zeigen wir, wie B. Braun in den vergangenen Monaten gegen das Virus und für Patient*innen und medizinisches Personal gekämpft hat – und weiterhin kämpft.
+++ In der chinesischen Provinz Wuhan häufen sich Berichte über eine neuartige Lungenentzündung, die überdurchschnittlich häufig einen schweren Verlauf nimmt. Ende Dezember werden offiziell 27 Patient*innen gezählt. +++
+++ Nachdem die WHO bereits über einen viralen Ursprung der Krankheit spekuliert hat, identifizieren chinesische Forscher*innen erstmals das neuartige Coronavirus. +++
+++ Die ersten europäischen Fälle der Krankheit treten in Frankreich auf. Zwei Personen haben sich auf einer Reise durch China angesteckt. Wenige Tage später tritt auch in Deutschland der erste Infektionscluster bei einem bayerischen Autozulieferer auf. +++
Etwas Großes rollt heran. Etwas, das in den kommenden Monaten das Leben aller Menschen auf der Welt verändern wird – aber noch ahnen es die wenigsten. Zwar ist seit Anfang 2020 in den Nachrichten immer häufiger von dem „neuartigen Coronavirus“ die Rede. Aber Wuhan, der Ort des ersten Ausbruchs, ist weit entfernt von London, New York oder Rio de Janeiro. In Europa fühlt man sich noch sicher. Bei B. Braun nimmt man die Lage aber bereits sehr ernst. Denn wenn sich das Virus verbreitet, ist klar, dass an sich schon systemrelevante Medizingüter noch wichtiger werden. Am 24. Januar veröffentlicht das Unternehmen die erste offizielle Kommunikationsmaßnahme zum Corona-Thema – und teilt auf LinkedIn ein Tutorial zur korrekten Handhygiene: „Spread the word – not the germs“ – „Verbreitet die Nachricht – nicht die Keime!“ Und die B. Braun-Tochter Aesculap Academy, die auf der ganzen Welt medizinische Schulungen anbietet, stellt ab Februar in China ihr Angebot auf Online-Kurse um. Weitere Länder folgen. In den kommenden Monaten werden sich weltweit über 60.000 Personen auf digitale Art und Weise fortbilden.
+++ Am 11. Februar erhält die Krankheit offiziell einen Namen: COVID-19, kurz für „coronavirus disease 2019“. In Deutschland kommt es zu ersten Hortungskäufen. Vor allem Desinfektionsmittel wird knapp. Die Nachfrage ist 8,5-mal so hoch wie im Vorjahr. +++
B. Braun stellt mehr als 50 verschiedene keimtötende Produkte her. Die Produktion im Center of Excellence Infection Control im schweizerischen Sempach ist bereits in normalen Zeiten ausgelastet – weshalb dort bis 2022 eine neue Produktionsstätte gebaut wird. „Quasi über Nacht wurden wir mit Anfragen bombardiert – aus ganz Europa, aber vor allem aus asiatischen Ländern“, sagt Rolf Widmer, Leiter des Supply Chain Management in der Schweiz. „Wir hätten das drei- bis fünffache der normal verkauften Menge absetzen können.“ Die Produktion kann aber nur um etwa 30 Prozent gesteigert werden, auch weil Vorprodukte wie Ethanol auf dem Markt kaum verfügbar waren.
„In dieser Situation mussten wir uns für eine möglichst gerechte Verteilung entscheiden. Selbst wenn wir unglaubliche Angebote bekamen, wollten wir das nicht über den Preis regeln“, erzählt Widmer. Stattdessen werden zunächst die Bestandskunden priorisiert, die für 2020 mindestens die Menge an Desinfektionsmittel zugesagt bekommen, die sie 2019 abgenommen haben. „Danach konzentrierten wir uns auf Neukunden aus der DACH-Region“, sagt Widmer.
+++ Am 11. März erklärt die WHO offiziell eine Pandemie. Infektions- und Todeszahlen in Europa steigen rasant. In deutschen Großstädten werden Testzentren eingerichtet. Am 8. März spricht die Bundesregierung eine Empfehlung zur Absage von Großveranstaltungen aus und empfiehlt Unternehmen, Arbeit aus dem Homeoffice zu ermöglichen. Das gewohnte Leben ändert sich. +++
Auch bei B. Braun arbeiten so viele Mitarbeitende wie möglich im Homeoffice, um Infektionen im Betrieb zu verhindern. Innerhalb von nur zwei Wochen stellen alle Standorte weltweit auf Video-Meetings um. Eine neue Situation für viele Angestellte – und eine Art Feuerprobe. Denn die Kolleg*innen sehen sich an ihrem Arbeitsplatz zu Hause einer Flut von Kundenanfragen gegenüber. Das zeigt sich etwa am Standort Brasilien. Im März gehen bei B. Braun dort über 13.000 E-Mails ein – ein Plus von fast 50 Prozent. Aber man tut alles, um auch in der Pandemie den Kontakt zu Kunden und Partnern zu halten. Die Kommunikationsabteilung reagiert auf die Situation mit dem Hashtag „#wearebusy – because our customers are“. In einer breit angelegten Kampagne berichten Mitarbeiter*innen aus ihrem neuen Homeoffice-Alltag.
+++ Alle Intensivbetten in Deutschland müssen über das DIVI-Intensivregister gemeldet werden. Elektive, also nicht dringend nötige Operationen werden verschoben, um Intensivbetten frei zu halten. +++
Unter dem Eindruck der Bilder aus Italien und der sich verschärfenden Situation in weiten Teilen Südeuropas wird der Betrieb in deutschen Krankenhäusern völlig umgestellt, erzählt Dr. Michael Vogt, Hauptgeschäftsführer der Ärztevereinigung Hartmannbund: „Nun ging es zum einen darum, den Anstieg der Infektionszahlen massiv zu verlangsamen und zugleich so viele Intensivpatienten wie möglich aufnehmen zu können.“ Dabei geht es um verschiedene Maßnahmen. „In Krankenhäusern wird ja aus Prinzip höchste Sorgfalt auf Hygiene gelegt“, sagt Vogt. „Trotzdem mussten hier neue Standards gesetzt werden. Zum Beispiel wurden einige Operationen so durchgeführt, als ob der Patient Corona-positiv wäre.“ Besonders anstrengend für Ärzteschaft wie Pflegepersonal ist der Umgang mit den tatsächlich infizierten Patient*innen auf den Isolierstationen. „Am Anfang der Pandemie war der Mangel an adäquater Schutzausrüstung ein großes Problem“, sagt Vogt.
B. Braun hat viele Produkte im Portfolio, die das Arbeiten im Krankenhaus besser machen sollen. Manchmal braucht es nur eine kleine Idee: So können selbsthaftende Schaumstoffunterlagen so zugeschnitten werden, dass sie Druckstellen unter Schutzbrille und Mund-Nasen-Schutz vermeiden.
Die Vorbereitungen auf die Corona-Welle sind anstrengend und nur mit vielen Überstunden seitens des Krankenhauspersonals zu schaffen. „Aber das deutsche System hat sich bis jetzt umfassend bewährt“, sagt Vogt. Zu keiner Zeit werden die Intensivbetten knapp – und es können zum Teil sogar Patient*innen aus Italien und Frankreich behandelt werden.
+++ In Italien und Spanien herrschen Ausgangssperren. Auch in Deutschland einigen sich Bund und Länder auf umfassende Kontaktbeschränkungen, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. +++
Der so genannte Lockdown trifft alle hart. Besonders einschneidend sind die Maßnahmen aber für jene Personen, die auf eine Dialyse angewiesen sind. Die Patient*innen müssen dafür das Haus verlassen und ein Dialysezentrum aufsuchen, im Fall einer vollen Substitution der Nierentätigkeit dreimal die Woche. Und weil sie ein Durchschnittsalter von knapp 60 Jahren und teilweise mehrere schwere Begleiterkrankungen haben, gehören sie zur Risikogruppe. 0,3 Prozent der an COVID-19-Erkrankten in Deutschland sterben, unter infizierten Dialysepatient*innen sind es 20 Prozent.
Nach Ausbruch der Pandemie ist dem B. Braun-Team in Melsungen, das die Arbeit von Dialysezentren in 30 Staaten koordiniert, sofort klar, dass alles getan werden muss, um Patient*innen und Mitarbeitende zu schützen. „Wir haben unverzüglich unseren globalen Pandemieplan aktiviert. Dort werden die konkreten Schutzmaßnahmen für jedes Zentrum im Detail beschrieben und entsprechend umgesetzt“, sagt Martin Meier, Global Provider Operations Manager. Im Großen und Ganzen handelt es sich um die gesamtheitliche Erfassung aller in der Pandemie notwendigen Maßnahmen, inklusive Hygiene, Trainings, Kommunikation, Verhaltensweisen sowie der Notfallversorgung mit Schutzausrüstung. Auch wird bei allen Menschen, die die Dialysezentren betreten, die Körpertemperatur gemessen und das Befinden mit Interviews erfasst.
Die Pandemie betrifft auch die regulären Prozesse im Zentrum, sagt Meier: „Beim Wiegen vor und nach der Dialyse zum Beispiel bilden sich manchmal Schlangen, die es jetzt zu verhindern gilt. Hier muss das Personal ständig wachsam sein und die Patienten begleiten.“ Eine große Herausforderung für die Zentren sind Personalausfälle. „Sobald ein Mitarbeiter Krankheitssymptome aufweist, wird getestet“, sagt Meier. „Bis das Ergebnis da ist, muss sie oder er aber in Quarantäne. Deshalb müssen die Dienstpläne oft umgeschrieben werden. Wir sind stolz auf unserer Mitarbeiter vor Ort, die unter den erschwerten Bedingungen den Betrieb aufrecht erhalten und alles geben.“
+++ Weltweit sind mehr als 750.000 Menschen an dem neuartigen Coronavirus erkrankt. In Deutschland werden in der Spitze mehr als 6.000 Neuerkrankungen an einem Tag erreicht. Der Marburger Bund beklagt einen gefährlichen Mangel an professionellen Schutzmasken in Deutschland. +++
Selbst ein wohlhabendes und technisch hochentwickeltes Land wie Deutschland hat in der Pandemie große Probleme, ausreichend Schutzmaterial zu besorgen. Gemeinsam mit dem Logistikdienstleister DB Schenker und Lufthansa Cargo transportiert B. Braun 2,8 Millionen professionelle Schutzmasken aus China nach Deutschland. Dafür wird ein Airbus A 330 gechartert – eine Passagiermaschine. Um die rund 6.000 Kartons zu verstauen, belädt man auch die Sitze und die Ablagen für Handgepäck. Nach der Landung werden die Masken auf Krankenhäuser in ganz Deutschland verteilt, rund 450.000 werden in den B. Braun-Werken eingesetzt.
+++ Die Situation in norditalienischen Lombardei eskaliert. Jeden Tag erliegen mehrere hundert Menschen COVID-19. +++
Die Welt blickt entsetzt nach Bergamo, wo Särge in provisorischen Kühlhallen gestapelt und mit Armeelastern abtransportiert werden. In den Krankenhäusern fehlen die Intensivbetten, Ärzt*innen müssen entscheiden, wer eine Chance bekommt zu überleben – und wer nicht. Das Problem: Die Zahl der Intensivbetten kann nicht schnell erhöht werden, da es sich um komplexe Systeme handelt, in denen zahlreiche, lebenswichtige Geräte eingesetzt werden. Wenn elementare Medizintechnik fehlt, ist das Intensivbett unbrauchbar.
Zentral in diesem Zusammenspiel sind Infusionspumpen, über die etwa Narkosemittel und lebenswichtige Medikamente verabreicht werden. Bei B. Braun wächst dieser Sektor seit Jahren. „Normalerweise haben wir bis zu zehn Prozent Wachstum pro Jahr“, sagt Marco Lorenz, Vice President Marketing & Sales Automated Infusion Systems. „Wir hatten aufgrund unserer Erfahrungen in früheren Pandemien schon im Februar eine Ahnung, dass da etwas sehr Großes auf uns zu kommt. Ab der zweiten Märzwoche hat sich die Zahl der Bestellungen alle zwei Tage verdoppelt und innerhalb von zwei Wochen das 10-fache eines ganzen Monats erreicht. Dies ist fast eine gesamte, reguläre Jahresmenge.“ Diesen Bedarf kann B. Braun nicht kurzfristig und innerhalb der üblichen Lieferzeiten decken.
Fieberhaft wird daran gearbeitet, die Produktion zu steigern. Manfred Herres, Senior Vice President CoE Active Medical Devices, ist Leiter der Melsunger Werke von B. Braun Avitum, in denen Infusionssysteme, aber auch die für viele Intensivpatient*innen ebenso notwendigen Akut-dialysemaschinen hergestellt werden. „Normalerweise wird fünf Tage zweischichtig gearbeitet, nun stellten wir auf sieben Tage und drei Schichten um – also Produktion rund um die Uhr. Alle Ressourcen wurden aktiviert, etwa auch das Ausbildungszentrum.“ Im zweiten und dritten Quartal kann so eine Produktionssteigerung um 100 Prozent erreicht werden, auf das ganze Jahr gerechnet sind es 60 Prozent.
Trotzdem muss das Problem gelöst werden, welche Krankenhäuser die knappen Güter erhalten. B. Braun bildete ein sechsköpfiges Krisenteam, das täglich zusammensitzt und versucht, den Bedarf der weltweiten Märkte und Kunden zu priorisieren. „Das war eine unfassbar komplexe Aufgabe, jeden Tag änderten sich die Variablen“, sagt Lorenz, „wir haben dem Team vollkommene Entscheidungs-autonomie eingeräumt.“ Krankenhäuser mit akutem Bedarf bekamen insbesondere zu Beginn der Krise mehr Geräte als solche, die rein prophylaktisch ihre Kapazitäten aufstockten. Trotzdem räumt Lorenz ein: „Man kann in dieser Situation eigentlich nur schwer die richtigen Entscheidungen treffen, denn irgendwer wird anfangs immer enttäuscht sein. Dennoch hat B. Braun es in den Augen unserer allermeisten Kunden geschafft, einen sehr guten Service und eine hohe Lieferfähigkeit in der Krise zu bieten.“
+++ Corona-Notkrankenhaus in Berlin wird eröffnet. +++
Innerhalb von nur sechs Wochen wird in der Berliner Messe ein Notkrankenhaus eingerichtet, das bei Bedarf die Kliniken entlasten kann. Bis 500 Intensivpatient*innen können in dem Gebäude untergebracht werden. B. Braun hilft bei der medizinischen Einrichtung – vor allem bei der Versorgung mit den so notwendigen Infusionspumpen. Seit der Eröffnung befindet sich das Krankenhaus im Standby-Modus. Es behandelte bisher keine Patient*innen, kann aber jederzeit den Betrieb aufnehmen.
+++ In Deutschland wird die Corona-Warn-App vorgestellt und millionenfach heruntergeladen. In Europa entspannt sich die Situation etwas. Auf dem amerikanischen Kontinent hingegen spitzt sich die Lage weiter zu. +++
+++ Die Neuinfektionen in Europa gehen stetig zurück, Krankenhäuser schalten wieder in den Normalbetrieb. Der Operationsstau wird abgebaut. +++
Die Pandemie hat unzählige Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. Manche – etwa der erhöhte Bedarf an Intensivbetten – sind vorhersehbar. Andere überraschen. Etwa die neue Notwendigkeit eines Geräts namens Insufflator, der die Verbreitung gefährlicher Viren im Operationssaal verringern kann. Das Gerät kommt in der Laparoskopie zum Einsatz, der so genannten Schlüssellochchirurgie im Bauchraum. Über winzige Öffnungen in der Bauchdecke werden eine Kamera und OP-Instrumente eingeführt. Damit die Chirurg*innen überhaupt arbeiten können, muss jedoch Platz geschaffen werden. Das passiert über den Insufflator, ein Gerät, das über einen Schlauch CO2 in den Bauchraum pumpt. Derartige minimalinvasive Eingriffe sind seit Jahren auf dem Vormarsch, bei Operationen an Gallenblase und Darm sind sie inzwischen Standard. Die Chirurg*innen arbeiten meist mit Instrumenten, mit denen mittels Strom Gewebe geschnitten und Gefäße versiegelt werden können. Dabei entsteht so genanntes Rauchgas, das der Insufflator in einem zweiten Schlauch absaugen kann.
Marco Metzger ist bei B. Braun als Junior Product Manager für den Insufflator zuständig. Er erklärt: „Die Pumpfunktion des Insufflators ist essenziell, ohne die kann man nicht operieren. Die Absaugung des Rauchgases hingegen ist optional. Manchmal ist sie notwendig, damit die Sicht im Bauchraum verbessert wird. Auch stellt das austretende Rauchgas eine Geruchsbelästigung dar und gilt als potenziell krebserregend. In den skandinavischen Ländern beispielsweise ist die Rauchgasabsaugung vorgeschrieben. In anderen Ländern wurde sie hingegen manchmal als praktisch, aber nicht notwendig erachtet.“ Dann kam die Pandemie – und mit ihr mussten auch Operationen noch sicherer gestaltet werden.
Es stellte sich die Frage, ob über das Rauchgas auch Coronaviren aus dem Körper des Patienten austreten können und das Rauchgas somit ein potenzieller Übertragungsweg darstellt. Die Rauchgasabsaugung kann durch die Nutzung eines Filters die Übertragungswahrscheinlichkeit durch das Rauchgas zu einem sehr hohen Prozentsatz verhindern. „Seit dem Beginn der Pandemie beobachten wir, dass gerade die Nachfrage nach Produkten, die mit der Absaugung zu tun haben, stark wächst – der Absatz der Einmalschläuche stieg etwa um 69 Prozent“, berichtet Metzger. „Für uns ist das erfreulich. Aber letztendlich profitieren die Chirurg*innen und das OP-Personal davon, das Operieren wird so einfacher und sicherer.“
+++ Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland steigt wieder rasant. Das Bundeskabinett beschließt einen „Lockdown light“. Auch die Situation in anderen europäischen Ländern spitzt sich zu +++
Einige Monate sah es so aus, als hätten Länder wie Spanien, Frankreich oder Deutschland COVID-19 unter Kontrolle. Während in Staaten wie den USA oder Brasilien täglich Zehntausende Neuinfektionen zu beklagen waren, flachte die Welle der Ansteckungen vielerorts in Europa ab. Doch der Spuk ist nicht vorüber. Seit Ende August steigen die Infektionszahlen wieder, im Oktober wurde in Deutschland die psychologisch wichtige 10.000-Neuinfektionen-pro-Tag-Marke gerissen – weit mehr als im April. Zum November verhängt das Bundeskabinett ein „Lockdown light“, mit dem versucht werden soll, das Infektionsgeschehen zu reduzieren und doch Schulen, Behörden und einen Großteil der Geschäfte geöffnet zu halten. Frankreich sieht sich zu drastischeren Maßnahmen gezwungen, hier wird das öffentliche Leben für einen Monat komplett heruntergefahren.
Dr. Michael Vogt von der Ärztevertretung Hartmannbund gibt aber auch zu bedenken: „Deutschland ist einer der Staaten, die diese historische Krise bisher am besten bewältigt haben.“ In der Pandemie, so Vogt, habe sich gezeigt, dass das moderne und gut ausgestattete Gesundheitssystem kein Luxus sei, sondern maßgeblich zur Sicherheit der Bevölkerung beitrage. Pro 1.000 Einwohner gibt es in Deutschland sechs Intensivbetten, in Italien oder auch den USA sind es nur etwa zweieinhalb. „Optionen wie in China, wo ganze Wohnviertel mit Stacheldraht abgesperrt wurden, kommen hierzulande zum Glück nicht in Frage“, sagt Vogt. „Also geht es darum, mit moderaten, ausgewogenen Maßnahmen dafür zu sorgen, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.“ Es wird sich zeigen, ob die ausreichend sind.
Bei B. Braun ist man sich der angespannten Situation völlig bewusst. Eine Verschnaufpause ist bis auf weiteres nicht in Sicht. „In den letzten Monaten haben wir bewiesen, dass wir unter Druck schnell reagieren können“, sagt Manfred Herres, Leiter der B. Braun Avitum-Werke in Melsungen. „Nun heißt es erstmal, auf hohem Niveau weiter zu produzieren.“ Besonders stolz ist Herres auf die Mitarbeitenden von B. Braun. „Seit Monaten schon sind die Fehlzeiten, etwa durch Krankenstände, so niedrig wie noch nie. Die Kolleginnen und Kollegen wissen eben alle: Jede Stunde, die hier gearbeitet wird, jedes Gerät, das unser Werk verlässt, hilft einem Menschen irgendwo auf der Welt.“
B. Braun dankt allen Mitarbeiter*innen für ihren Einsatz in der Coronavirus-Krise. Das Unternehmen wünscht allen Leser*innen, dass sie gesund bleiben und beruflich wie privat gut durch die Corona-Zeit kommen.
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