Hämodialyse
Blutreinigung mit einem Dialysator

Hämodialysebehandlung

Die Hämodialyse reinigt Ihr Blut mithilfe eines speziellen Filters, der als Dialysator bezeichnet wird. Für eine Dialysetherapie werden in relative kurzer Zeit relative große Mengen an Blut benötigt. Die natürlichen Blutgefäße sind entweder wegen der schlechten Zugänglichkeit oder zu geringem Druck dafür nicht geeignet. Daher wird für die chronische Dialysebehandlung ein spezieller Gefäßzugang, eine so genannte A/V-Fistel oder Shunt angelegt. Dabei handelt es sich um einen kleinen operativen Eingriff. Die Fistel heilt innerhalb von wenigen Tagen, braucht jedoch mehrere Wochen, um zu reifen, d.h. um voll funktionsfähig und einsatzbereit zu werden. Von der AV-Fistel lässt sich das Blut einfach zum und vom Dialysator durch Schläuche, auch Blutleitungen genannt, leiten.

Während der Behandlung wird das Blut im Dialysator gereinigt. Der Reinigungsvorgang verursacht keine Schmerzen und viele Patienten erleben besonders zu Beginn der Dialysebehandlung eine Verbesserung Ihres Gesundheitszustands. Wenn Sie sich jedoch während der Behandlung unwohl oder nicht gut fühlen, sollten Sie dies den Mitarbeitern mitteilen, die Ihnen helfen werden. Je nach Ihrer Krankengeschichte werden Sie sich normalerweise dreimal pro Woche einer Hämodialyse unterziehen, mit einer durchschnittlichen Dauer pro Sitzung von 4-5 Stunden.

Die Hämodialyse ist die gebräuchlichste Methode zur Behandlung von chronischer Niereninsuffizienz. Sie wird meist in Nierenzentren unter der Aufsicht von erfahrenen und gut ausgebildeten Gesundheitsmitarbeitern durchgeführt.

Vorteile

  • An den Tagen zwischen den Dialysesitzungen sind Sie vollständig frei und müssen sich nicht um die Behandlung kümmern.
  • Dank moderner Technik wurde die Blutreinigung schonender und effizienter. Die Behandlung findet in der Regel in einem Nierenzentrum statt.

Häufig gestellte Fragen: Hämodialyse

Grundsätzlich leiden Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz unter den toxischen Auswirkungen der von ihrem eigenen Stoffwechsel erzeugten Abfallprodukte. Gesund Nieren funktionieren wie eine Kläranlage im Körper und diese Funktion fehlt, wenn die geschädigten Nieren das Blut nicht mehr entsprechend reinigen können. Während der Hämodialysetherapie wird Ihrem Körper Blut entnommen, entgiftet und dann Ihrem Körper wieder zugeführt. Deshalb bezeichnet man die Dialyse oft als „extrakorporale Behandlung“ – denn die Reinigungsfunktion der Nieren wird nun an eine Maschine außerhalb des Körpers übertragen. Die heutigen modernen medizinischen Möglichkeiten bieten verschiedene Wege der extrakorporalen Entgiftung. Ihr Arzt wird Sie informieren, welche Behandlungsart und Behandlungseinstellungen für Sie am besten geeignet sind.   

Wie bereits beschrieben, besteht der Dialysator aus zwei Hauptteilen: einem Teil für Ihr Blut und einem anderen für das Dialysat. Die beiden Teile sind voneinander durch die Dialysatormembran getrennt. Blut und Dialysat vermischen sich nie und bleiben jederzeit getrennt. Blutkörperchen, Eiweiße und andere wichtige Stoffe bleiben in Ihrem Blut, weil sie zu groß sind, um durch die Membran zu gelangen. Kleinere Abfallprodukte, wie Harnstoff, Natrium und Kalium sowie die überschüssige Flüssigkeit, wandern durch die Membran und werden entfernt. Durch Veränderungen des Dialysats, die in Ihrer Dialyseverschreibung festgelegt sind, kann das Dialysat Ihren spezifischen Bedürfnissen angepasst werden.

Viele Abfallprodukte des körpereigenen Stoffwechsels werden entfernt. Da sich jeder Mensch anders ernährt, ist die Menge der Stoffwechselendprodukte unterschiedlich, die bei den einzelnen Patienten entfernt werden müssen. Gesunde Nieren regulieren die Zusammensetzung spezieller Bestandteile, wie Elektrolyte, Wasser, Mineralien, Spurenelemente, usw. deshalb ist es notwendig, dass das Dialysegerät zusätzlich zum Entfernen von Giftstoffen auch diese regulierenden Aufgaben übernimmt. Dies ist beispielsweise bei Patienten mit Säure-Basen-Störungen von Bedeutung, was bei Dialysepatienten sehr häufig vorkommt.

Die Effizienz der Dialyse hängt von der Fähigkeit ab, Ihnen Blut zu entnehmen und es durch den Dialysator hindurch zu leiten. Dies geschieht durch die Verwendung eines Gefäßzugangs, wie Sie ihn besitzen. Blutschläuche werden an Ihrem Zugang angebracht und eine Pumpe am Dialysegerät pumpt das Blut von Ihrem Körper durch den Dialysator und wieder zu Ihnen zurück. Sie werden feststellen, dass das Blut in einem kontinuierlichen Kreislauf läuft: von Ihnen zum Dialysator und dann wieder zu Ihnen zurück. Das bedeutet, dass sich immer nur eine kleine Menge Ihres Blutes außerhalb Ihres Körpers befindet.

Das Hämodialysegerät erfüllt eine Reihe verschiedener Funktionen, die alle dazu beitragen, Ihre Behandlung so effizient und sicher wie möglich zu machen. Es ist eine Art großer Computer mit einer Pumpe. Es pumpt nicht nur Blut von Ihnen zum Dialysator, sondern erfasst auch:

  • Den Blutfluss
  • Ihren Blutdruck
  • Wie viel Flüssigkeit entfernt wird
  • Viele andere Vitalwerte und Informationen, die dem Pflegepersonal und den medizinischen Mitarbeitern helfen, Ihnen die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Es mischt außerdem das Dialysatkonzentrat mit reinem Wasser. Mithilfe dessen werden die Giftstoffe durch die Dialysatormembran entzogen.

Sobald Sie „angeschlossen“ wurden und die Dialysebehandlung begonnen hat, können Sie tun, was Sie wollen - solange Sie daran denken, dass Sie auf dem Dialysestuhl bleiben müssen. Es gibt viele Dinge, die Sie während der Behandlung tun können:

  • Mit anderen Patienten sprechen
  • Ein Buch lesen
  • Fernseh schauen
  • Musik oder ein Hörbuch hören
  • Tragbare Videospiele spielen
  • Kreuzworträtsel machen
  • Briefe schreiben
  • Ein Nickerchen machen
  • Fitness-Übungen machen. Einige Zentren verfügen über spezielle Trainingsgeräte für Dialysepatienten.

Die Pflegekraft wird auch Ihren Blutdruck und Puls prüfen und die Einstellungen des Dialysegeräts notieren, um sicherzustellen, dass die Behandlung korrekt verläuft. Sie haben auch die Möglichkeit, Fragen zur Dialyse zu stellen.

Eine Funktion des Dialysegeräts ist die Überwachung Ihrer Behandlung und die Sicherstellung einer sicheren Dialysebehandlung. Während der Dialyse misst es die Druckwerte in den Blutschläuchen und im Dialysator. Das Dialysegerät misst auch die Blutflussgeschwindigkeit, die Temperatur und die korrekte Mischung des Dialysats. Zu Beginn Ihrer Behandlung stellt die Pflegekraft für alle diese Druckwerte Grenzwerte ein. Wenn das Gerät feststellt, dass einer der Druckwerte einen Grenzwert überschreitet, wird ein Alarm ausgelöst, um die Pflegekraft auf das Problem aufmerksam zu machen. Bei manchen Alarmen stoppt das Gerät auch die Blutpumpe oder den Dialysatfluss. So wird sichergestellt, dass Sie bis zur Behebung des Problems sicher sind. Wenn es Zeit ist nach Hause zu gehen, wird ebenfalls ein Alarm ausgelöst!

Es können an den Beinen Krämpfe auftreten, die unangenehm sein können. Es gibt viele Ursachen für das Auftreten von Krämpfen und sie unterscheiden sich von Patient zu Patient. Die häufigste Ursache hängt mit dem Entfernen großer Flüssigkeitsmengen während der Dialyse zusammen. Informieren Sie das Pflegepersonal unbedingt, wenn Sie spüren, dass sich ein Krampf ankündigt, so dass man Ihnen helfen kann und eine Verschlimmerung verhindert wird.
Aufgrund der Natur der Behandlung stellen Infektionen immer ein Risiko während der Dialyse dar. Das Dialysepersonal wurde darin geschult, das Infektionsrisiko zu senken, doch auch Sie können etwas dazu beitragen. Waschen und desinfizieren Sie sich beim Betreten und beim Verlassen des Dialysezimmers stets die Hände. Informieren Sie immer vor Beginn der Dialyse das Pflegepersonal, wenn Sie glauben, dass bei Ihnen eine Infektion vorliegt.

Im Nierenzentrum

  • Informieren Sie die Pflegekraft vor Beginn der Behandlung über alle Probleme, die bei Ihnen seit der letzten Dialysesitzung aufgetreten sind
  • Waschen und desinfizieren Sie sich beim Betreten und beim Verlassen des Dialysezimmers stets die Hände
  • Informieren Sie das Pflegepersonal, wenn Sie sich während der Behandlung unwohl fühlen
  • Wenn Sie in Ihre Dialysebehandlung stärker einbezogen werden möchten, sprechen Sie das Pflegepersonal darauf an

Zu Hause

  • Befolgen Sie die Ratschläge, die Sie bezüglich Diät und Flüssigkeitsaufnahme erhalten haben
  • Achten Sie darauf, dass Sie regelmäßig Ihre Medikamente einnehmen
  • Seien Sie so aktiv wie möglich, durch Sport fühlen Sie sich stärker und lebendiger. 

Sobald Ihre Dialysebehandlung beendet ist, wird Ihr Blut vollständig in Ihren Körper zurückgeführt und Sie werden vom Dialysegerät abgelegt. Wenn Sie einen zentralen Venenkatheter verwenden, wird dieser bis zur nächsten Behandlung mit einer Kappe verschlossen. Wenn Sie jedoch eine Fistel oder einen Shunt verwenden, werden die Nadeln entfernt und Sie können das Dialysezentrum erst dann verlassen, wenn die Pflegekraft sicher ist, dass die Blutung aufgehört hat. Ihr Blutdruck wird kontrolliert, um sicherzugehen, dass Sie sicher vom Stuhl aufstehen können. Das ist wichtig, da Sie sich beim ersten Aufstehen nach der Behandlung manchmal noch schwach fühlen können. Ihr Gewicht wird nochmals ermittelt und notiert. Diese Messungen sind wichtig und die Pflegekraft möchte damit sicherstellen, dass Sie den Dialyseraum sicher verlassen und auf Ihren Transport nach Hause warten können. Falls Sie sich zu irgendeiner Zeit unwohl fühlen, informieren Sie die Pflegekraft darüber, bevor Sie das Nierenzentrum verlassen.

Hier kommt es in erster Linie auf die besonderen Vereinbarungen zwischen Ihnen und Ihrem Arzt an. Die für Ihre Dialyse benötigte Zeit hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Der Funktionsfähigkeit Ihrer Nieren
  • Ihrer Zunahme an Flüssigkeitsgewicht zwischen den Behandlungen
  • Der Menge an Abfallprodukten in Ihrem Körper
  • Ihres Körpergewichts
  • Der Art des verwendeten Dialysators (künstliche Niere)

Gefäßzugang

Damit die Dialyse richtig funktioniert, muss ein Weg geschaffen werden, um Blut aus Ihrem Körper zu entnehmen, es durch den Dialysator zu leiten und es dann sicher Ihrem Körper wieder zuzuführen. Vor Beginn der ersten HD-Behandlung, muss ein Zugang zu Ihrem Blutkreislauf gelegt werden. Der Gefäßzugang macht es möglich, dass Ihr Blut ganz einfach von einer Vene entnommen wird, um dann durch die Blutleitungen zum Dialysator und danach zurück in den Körper zu fließen. Deshalb muss solch ein Zugang operativ im Arm oder Bein oder in der Nähe des Schlüsselbeins gelegt werden. Es gibt drei Arten von Gefäßzugängen für die Hämodialysebehandlung: Die AV-Fistel, die Gefäßprothese sowie den zentralen Venenkatheter.

Achten Sie sorgsam auf Anzeichen für Infektionen: Rötung, Schwellung, Schmerz, hohe Pulsfrequenz und Fieber. Sollten Sie eines dieser Anzeichen feststellen, kontaktieren Sie sofort Ihr Nierenzentrum.

Gefäßzugang für Hämodialyse (HD)

Für die Hämodialyse ist ein guter Gefäßzugang wichtig für die Durchführung der Dialysebehandlung. Dazu werden Blutgefäße benutzt, die oft schwer zugänglich sind oder zu niedrigen Druck aufweisen. Deshalb haben viele Patienten eine Gefäßverbindung, auch als AV-Fistel (Shunt) bezeichnet, die zwischen der Arterie und der Vene des Unterarms mithilfe eines operativen Eingriffs angelegt wird. Dies ist die am häufigsten verwendete Methode für einen Gefäßzugang.

Da die Punktion einer AV-Fistel ein invasiver Eingriff ist, werden alle üblichen präoperativen Hygienemaßnahmen eingehalten. Das Dialysepersonal (Ärzte oder Pflegekräfte) ist dafür gründlich geschult und achtet genau darauf. Dialysepatienten sollten auf ihre Hygiene achten, denn aufgrund ihrer Erkrankung und reduzierter Abwehrkräfte sind sie besonders anfällig für Infektionen. Der für die AV-Fistel vorgesehene Arm wird zunächst gewaschen und dann mit einem Desinfektionsmittel gereinigt. Das Dialysepersonal trägt Handschuhe und hält bei der Durchführung des Verfahrens strenge Praktiken zur Infektionskontrolle ein. Hierbei werden durch das Dialysepersonal die standardisierten Hygieneregeln eingehalten.

Wenn Sie eine neue AV-Fistel erhalten haben, werden Sie möglicherweise dazu angehalten, einige Übungen durchzuführen, die es der AV-Fistel ermöglicht, sich auszubilden und zu reifen. Dieser „Reifungsprozess“ dauert ca. 6-8 Wochen. Dafür sind am besten kleine weiche Bälle geeignet, die speziell für das AV-Fistel -Training entwickelt wurden. Man nimmt die Bälle in die Hand und drückt sie in einer Pumpbewegung zusammen. Außerdem lernen Sie täglich auf die Pulsation der AV-Fistel zu achten. Die Pulsation ist ein Zeichen für die Durchblutung der AV-Fistel. Sie können die Pulsation mit der Hand ertasten. Manche Patienten nehmen auch ein Stethoskop zu Hilfe und hören darüber die so genannten Strömungsgeräusche. Regelmäßige Wundversorgung und Verbandswechsel sind das A und O bei der Pflege der AV-Fistel. Der AV-Fistel- Arm kann nach 12-24 Stunden normal gewaschen werden. Im Rahmen der allgemeinen Körperhygiene kann er auch mit einer rasch einziehenden Salbe eingecremt werden. Denn für die Vorbeugung möglicher Komplikationen (wie AV-Fistel- Infektionen), ist eine intakte Haut mit guter Schutzwirkung sehr wichtig.

Eine Gefäßprothese ist ein kleines Stück Kunststoffschlauch, das zwischen einer Arterie und einer Vene in den Arm oder den Oberschenkel eingesetzt wird. Wenn die Venen eines Patienten zu eng oder zu schwach für eine AV-Fistel sind, kann eine synthetische Prothese (die aus synthetischem Material hergestellt ist) als Verbindung zwischen Arterie und Vene eingesetzt werden Die Prothese liegt wie eine natürliche Vene unter der Haut. Im Vergleich zu Fisteln führen Prothesen häufiger zu Blutgerinnseln oder Infektionen und müssen eher ersetzt werden, jedoch kann eine gut gepflegte Prothese mehrere Jahre halten. Sowohl die AV-Fistel, als auch die Gefäßprothese befinden sich vollständig innerhalb des Körpers unter der Haut.

Ein zentraler Venenkatheter ist ein Plastikschlauch, den ein Arzt in eine zentrale Vene im Hals oder in der Brust einführt. Manchmal kann der Beginn der Dialyse nicht verschoben werden, bis eine AV-Fistel einsatzbereit ist; in solchen Fällen ist ein zentraler Venenkatheter notwendig. Temporäre Katheter werden durch Nähte fixiert. Permanente Katheter, die für einen längeren Zeitraum eingesetzt werden, werden mit einer speziellen Manschette und einigen Stichen unter der Haut fixiert. Katheter können verstopfen, sich entzünden oder zu einer Verengung der Venen führen, in die sie eingeführt wurden. Bei guter Pflege kann ein Katheter eine hilfreiche „Brücke“ sein, solange Ihre Fistel oder Prothese heilt, oder Ihnen die Dialyse ermöglichen, wenn andere Formen des Gefäßzugangs nicht realisierbar sind. Da Katheter leicht Entzündungen hervorrufen können, wird die Einhaltung folgender Grundregeln empfohlen: Achten Sie stets darauf, dass Ihr Katheter sauber und trocken ist. Sie können mit dem Katheter also nicht schwimmen, duschen oder baden. Achten Sie auf Zeichen einer Entzündung: Rötung, Anschwellen, Schmerzen, hoher Puls oder Fieber. Wenden Sie sich umgehend an Ihr Dialysezentrum, wenn Sie eines dieser Anzeichen feststellen. Verwenden Sie in der Nähe Ihres Katheters niemals eine Schere oder andere scharfe Gegenstände.

Häufig gestellte Fragen: Gefäßzugang

Für einen Gefäßzugang bestehen folgende Optionen:

  • Eine Arteriovenöse Fistel (AV-Fistel)
  • Ein Zentraler Venenkatheter

Eine Arteriovenöse Fistel ist der häufigste Dialysezugang. Zum Schaffen einer AV-Fistel werden im Rahmen eines kleinen Eingriffs am Handgelenk oder Arm eine Vene und eine Arterie miteinander verbunden. Der Eingriff dauert circa eine Stunde. Er erfolgt normalerweise unter Lokalanästhesie, und Sie werden einen Teil des Tages im Krankenhaus verbringen. Durch die Verbindung einer Vene mit einer Arterie wird ein schnellerer und stärkerer Blutfluss durch die Vene erreicht. Die Vene wird dadurch dicker und größer. Sie wird schließlich unter der Haut sichtbar und sieht ein wenig wie eine große Krampfader aus. Beim Berühren können Sie ein „Vibrieren“ spüren. Dieses Vibrieren ist sehr wichtig, da es bedeutet, dass die Fistel richtig funktioniert. Sie sollten Ihre Fistel jeden Tag überprüfen und sofort das Krankenhaus kontaktieren, wenn sie nicht mehr funktioniert. Ein Shunt ist ein kleines Stück Kunststoff, das zwischen einer Arterie und einer Vene in Ihren Arm oder Ihren Oberschenkel eingesetzt wird. Ein kleiner Teil der Menschen benötigt ein Shunt, wenn ihre eigenen Venen fehlen oder nicht stark genug sind für eine Fistel. Der Shunt wird nah an der Hautoberfläche platziert, um das Einführen der Nadel zu erleichtern

Ein Katheter wird verwendet, wenn aus irgendeinem Grund eine Fistel nicht möglich ist. Er ist eine permanente Vorrichtung und hält hoffentlich so lange, wie Sie ihn benötigen. Dabei wird ein weicher Kunststoffschlauch (Katheter) von der Dicke eines Bleistifts in eine große Vene an Ihrem Halsansatz eingeführt und gesichert. Etwa 15 cm des Schlauchs ragen aus Ihrer Haut heraus, und auf die Eintrittsstelle wird ein Verband angelegt. Der Verband muss sauber und trocken gehalten werden und beim Baden und Haarewaschen besonders vorsichtig behandelt werden. Der Schlauch lässt sich leicht durch Kleidung verstecken.

Während der Dialyse werden zwei Nadeln in die Fistel eingeführt. Durch eine Nadel wird das Blut zur Reinigung entnommen. Durch die andere Nadel fließt das gefilterte Blut in den Körper zurück. Die Nadeln werden durch einen Kunststoffschlauch mit einem speziellen Filter, dem Dialysator, verbunden. Eine Pumpe pumpt das Blut durch den Dialysator. Das Blut fließt an einer Seite des Filters vorbei, und die vom Dialysegerät hergestellte Lösung fließt an der anderen Seite vorbei. Das Blut vermischt sich nicht mit der Lösung. Stattdessen zieht die Lösung überschüssige Flüssigkeit und Abfallprodukte durch einen Prozess namens Dialyse aus dem Blut heraus. Das "gereinigte" Blut fließt durch den Kunststoffschlauch. Es läuft durch die zweite Nadel in den Körper des Patienten zurück.

Sobald sich die Fistel entwickelt hat, kann sie sehr lange halten. Bei einigen Patienten funktioniert die Fistel sogar noch nach 30 Jahren! Wenn Sie jedoch zum Zeitpunkt, zu dem die Fistel geschaffen wird, schon etwas älter sind oder an weiteren medizinischen Problemen wie beispielsweise Diabetes leiden, hält die Fistel mitunter nicht so lange. Dennoch ist eine Fistel oder ein Shunt immer noch die beste Option zur Hämodialyse, denn:

  • Das Infektionsrisiko ist geringer als mit einem Katheter.
  • Ein Verstopfen ist weniger wahrscheinlich.
  • Sie ermöglichen einen stärkeren Blutfluss während der Dialyse. Dadurch ist die Dialyse effektiver.
  • Eine natürliche Fistel hat gewöhnlich eine längere Lebenszeit als ein künstlicher Shunt und beide halten länger als ein Katheter.

Fistel
Vorteile                                                     

  • Hält länger
  • Geringeres Infektionsrisiko
  • Guter Blutfluss
  • Verstopfen und Blockieren ist weniger wahrscheinlich

Nachteile

  • Benötigt Zeit, um sich nach dem Eingriff zu entwickeln
  • Für den Anschluss an die Dialyse werden Nadeln eingeführt

Shuntprothese
Vorteile

  • Hält länger als ein Katheter
  • Guter Blutfluss


Nachteile

  • Benötigt Zeit, um sich nach dem Eingriff zu entwickeln
  • Für den Anschluss an die Dialyse werden Nadeln eingeführt
  • Höheres Infektionsrisiko als mit einer Fistel

Katheter
Vorteile

  • Ist sofort einsatzfähig
  • Keine Nadeln für die Dialyse notwendig


Nachteile

  • Höheres Infektionsrisiko als bei Fistel oder Shuntprothese
  • Kann verstopfen und blockiert sein
  • Beim Baden und Duschen ist Vorsicht geboten

Überprüfen Sie jeden Tag die Funktion der Fistel, indem Sie den Bereich darüber befühlen und mit dem Ohr oder einem Stethoskop abhören. Ihre Pflegekraft oder Ihr Arzt wird Ihnen zeigen, wie Sie dabei vorgehen. Halten Sie den Arm mit der Fistel sauber und waschen Sie ihn jeden Tag. Ihre Pflegekraft kann Ihnen Tipps geben, welche Seife am besten geeignet ist. Achten Sie auf Anzeichen einer Infektion. Dazu gehören Schmerzempfindlichkeit, Schwellungen und Rötungen über der Fistel. Außerdem könnten Sie Fieber haben. Wenn Sie meinen, dass die Fistel nicht mehr funktioniert, oder dass Sie eine Infektion haben, setzen Sie sich sofort mit dem Dialysezentrum in Verbindung. Tragen Sie nach Möglichkeit weder enge Kleidung noch eine Armbanduhr am Arm mit dem Gefäßzugang. Lassen Sie Ihren Blutdruck nicht am Arm mit der Fistel messen. Lassen Sie Blutproben nicht am Arm mit der Fistel entnehmen (außer zur HD-Behandlung oder mit Zustimmung der nephrologischen Abteilung). Schlafen Sie nach Möglichkeit nicht auf dem Arm mit der Fistel. Tragen Sie nach Möglichkeit keine schweren Einkaufstüten am Arm mit der Fistel.

Waschen Sie den Arm mit dem Zugang vor jeder Dialysebehandlung. Berühren Sie die Haut um den Zugang nicht mehr, nachdem die Pflegekraft Ihren Arm für die Nadeln gereinigt hat. Husten oder niesen Sie während der Dialyse nicht auf die Zugangsstelle. Wenden Sie nurso viel Druck wie notwendig an, um die Blutung zu stoppen, nachdem die Nadeln entfernt wurden. Drücken Sie nur dort, wo sich die Nadel befand. Kratzen Sie zu Hause nicht um die Einstichstelle der Nadeln und entfernen Sie nicht den Schorf.

Wenn Sie Ihre Fistel überprüfen und kein Blut durch die Fistel fließen hören oder fühlen können, kann es sein, dass sie verstopft ist und daher nicht mehr funktioniert. Rufen Sie sofort das Dialysezentrum an. Es ist immer noch möglich, Ihre Fistel zu „retten“. Warten Sie nicht bis „morgen, weil das Ihr üblicher Dialysetag ist“ – bis dahin ist es zu spät.