Sie werden die Geometrie der implantierten Knieendoprothese niemals sehen können.
Vielmehr werden Sie den Erfolg Ihres künstlichen Kniegelenkes anhand der auftretenden Schmerzen und dem Grad des Bewegungsumfanges, der es Ihnen ermöglicht Ihre gewohnten Aktivitäten weiter durchführen zu können, messen.
Dies ist der Grund, weshalb wir bei all unseren Entwicklungen der Wiederherstellung der natürlichen Gelenkfunktion höchste Priorität geben. Die Form der Implantate ist abhängig von dem erwarteten funktionellen Ergebnis und nicht von den geometrischen Gegebenheiten des Kniegelenkes.
Das Design der Aesculap Knieendoprothesensysteme beruht auf genau dieser Philosophie: Jede einzelne Prothesenkomponente eines Implantattyps ist in unterschiedlichen Größen und Abmessungen vorhanden. Damit kann auf die patientenspezifische, anatomische Ausgangssituation eingegangen werden.
Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz des OrthoPilot® Navigationssystems dem Operateur, die genauen biomechanischen Abläufe und die anatomischen Gegebenheiten des Patienten präzise zu erfassen und mit Hilfe dieser registrierten Daten die patientenindividuelle Geometrie des Kniegelenkes wieder herzustellen.
Neben ihrem hochentwickelten Design bieten die Aesculap Knieendoprothesensysteme drei Vorteile:
AS Advanced Surface
Metallunverträglichkeit
Der Aufbau des menschlichen Körpers ist komplex. Wenn Implantate eingesetzt werden, ersetzen diese zwar körperliche Funktionen, sind aber dennoch ein Fremdkörper und können Kontaktallergien auf Metalle auslösen oder bei bestehender Unverträglichkeit verschiedene Reaktionen auslösen. Diese Reaktionen können u. a. Ekzeme, Schwellungen und Ergüsse sein. Kontaktallergien an der Haut gegenüber Nickel (13,1 %), Kobalt (3 %) und Chrom (1 %) sind in der Bevölkerung relativ häufig [1] Aktuell werden bei etwa 4 % der implantierten Endoprothesen so genannte „Allergieprothesen“ eingesetzt. [2]
Metallionenbarriere
Die Aufgabe eines modernen Knieimplantates ist es, nicht nur die Funktionserfüllung, sondern auch die Körperverträglichkeit zu gewährleisten. Aesculap hat eine einzigartige Oberflächenbeschichtung zur Versorgung von Menschen mit Metallallergienentwickelt. Durch diese innovative Beschichtungslösung werden sämtliche Vorteile der Standardimplantate erhalten und um die Barrierewirkung gegen allergieauslösende Metalle erweitert. Die Basisimplantate werden durch ein spezielles Aufdampfverfahren mit der hochwertigen, goldfarbenen AS-Oberfläche veredelt. Die insgesamt sieben Lagen der Beschichtung versiegeln die metallischen Komponenten. Dabei ist die oberste Schicht aus Zirkoniumnitrid; ein Material, das im menschlichen Körper besonders gut verträglich ist.
Verbessertes Abriebverhalten
Eine Knieendoprothese ist täglich hohen Belastungen ausgesetzt. Trotzdem soll das künstliche Gelenk viele Jahre stabil funktionieren. Die Reduzierung des Abriebs an den Implantat-Kontaktflächen spielt bei einem künstlichen Kniegelenk eine wichtige Rolle, da Materialabrieb zu einem frühzeitigen Verschleiß der betroffenen Komponenten führen kann und eine häufige Ursache für den Prothesenwechsel darstellt. Mit der AS-Oberflächenqualität kann der Verschleiß reduziert werden. [3] Durch die keramische, sehr harte AS-Oberfläche reduziert sich der Abrieb deutlich und lässt eine Verlängerung der Haltbarkeit AS-beschichteter Knieendoprothesen erwarten. Diese neuartige Beschichtung kann auf alle Aesculap Knieimplantate aufgebracht werden.
[1] Schäfer T, Böhler E, Ruhdorfer S, Weigl L, Wessner D, Filipiak B, Wichmann HE, Ring J. Epidemiology of contact allergy in adults. Allergy. 2001 Dec;56(12):1192-6.
[2] Thomsen M. Update on implant allergies. Orthopade. 2013 Aug;42(8):596.
[3] Grupp TM, Giurea A, Miehlke RK, Hintner M, Schilling C, Schwiesau J, Kaddick C. Biotribology of a new bearing materialcombination in a rotating hinge knee articulation. Acta Biomater. 2013 Jun;9(6):7054-63. doi: 10.1016/j.actbio.2013.02.030. Epub 2013 ‚Feb 26.
Ihre Vorteile der AS Advanced Surface Technologie:
- Durchdachte 7-Lagen-Beschichtung
- Verringerung allergischer Reaktionen
- Verschleißreduzierung
- Stabilität und verbesserte Kratzbeständigkeit
AESCULAP® AS App
Vorschau und kostenloser Download:
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Beta Polyethylen-Gleitfläche
Alles was bei einer Operation mit dem Patienten in Berührung kommt, muss steril sein: die zur Knieoperation verwendeten Geräte, Instrumentarien und selbstverständlich auch die einzusetzenden Knieimplantate.
Die Sterilisation der einzelnen Implantatkomponenten, so auch der Polyethylen-Gleitfläche, erfolgt im Rahmen des Verpackungsprozesses beim Prothesenhersteller. Verschiedene Sterilisationsverfahren können dabei angewendet werden. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in der Sterilisationszeit, welche durch die auf das Sterilisationsobjekt gerichtete Strahlenintensität bedingt wird.
Während des Sterilisationsprozesses von Polyethylen (PE) kommt es zu molekularen Veränderungen, welche in Verbindung mit Sauerstoff zur Oxidation führen. Das Material wird durch diesen Vorgang spröde und der Alterungsprozess beschleunigt. Langfristig hat dies einen erhöhten Abrieb zur Folge.
Die Sterilisationszeit hat daher einen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung solcher negativer Veränderungen: Steht mehr Zeit zur Verfügung hat auch der Sauerstoff mehr Zeit zu den veränderten Molekülen zu gelangen und diese zu oxidieren.
Aesculap nutzt daher das schondene Beta-Sterilisationsverfahren. Durch die im Vergleich zur gängigen Gamma-Sterilisation kürzere Bestrahlungszeit können weniger Materialmoleküle reagieren und das Material schwächen. Durch die Sterilisation mit Beta-Strahlen (daher der Name des Verfahrens) wird eine niedrige Oxidationsschädigung erreicht, wodurch die Lebensdauer der PE-Gleitfläche potentiell verlängert wird.
Eine exakte Ausrichtung und Größenbestimmung der Implantatkomponenten sind die Voraussetzungen für eine gute Funktion und damit auch für einen langfristigen Erfolg der Knieendoprothese. Um eine bestmögliche Ausrichtung der Implantatkomponenten sowie eine korrekte Größenauswahl, angepasst an die Patientenanatomie, gewährleisten zu können, bietet Aesculap intelligente Implantationsinstrumente und OrthoPilot®.
Die Navigation orthopädischer Eingriffe ist eine ausgereifte Technologie. Das OrthoPilot® Navigationssystem ist seit 1997 im klinischen Einsatz und wurde bereits erfolgreich bei über 200.000 Operationen am Knie- und Hüftgelenk eingesetzt. In vielen Kliniken ist der OrthoPilot® fest in den OP-Ablauf integriert und damit Standard.
Was ist der OrthoPilot®?
OrthoPilot® ist ein computergestützes Navigationssystem, das dem Arzt hilft, Operationen am Kniegelenk mit hoher Genauigkeit und damit zuverlässiger durchzuführen. Im Gegensatz zu einem Operationsroboter ist der OrthoPilot® ein reines Navigationssystem, ähnlich dem in einem Auto. Der Operateur führt die gesamte Operation selbst aus.
Bei der Knienavigation mit dem OrthoPilot® werden dem Arzt wichtige Informationen zur Ausrichtung der Instrumente und Implantate gegeben. OrthoPilot® unterstützt den Operateur bei der richtigen Positionierung der Implantatkomponenten und bei der Einstellung der Gelenkstabilität. So kann das Implantationsergebnis für jeden Patienten optimiert werden.
Welchen Nutzen bringt der OrthoPilot®?
Das OrthoPilot® Navigationssystem kommt im Gegensatz zu vielen anderen Systemen ganz ohne zusätzliche Voruntersuchung des Patienten aus. Zusätzliche Strahlenbelastungen durch Röntgenbilder oder CT-Aufnahmen werden mit dem OrthoPilot® nicht benötigt.
Die Vorteile für Sie als Patienten liegen auf der Hand: Durch die Genauigkeit dieser Methode bei der Ausrichtung und Größenauswahl der Implantate, wird die Voraussetzung für eine lange Lebensdauer Ihres künstlichen Kniegelenkes und eine bestmögliche Gelenkfunktion geschaffen. Und dies ohne zusätzliche Strahlenbelastung.
Wie funktioniert der OrthoPilot®?
Verschiedene Komponenten arbeiten beim OrthoPilot® zusammen, um die Navigation der Instrumente zu ermöglichen. Diese möchten wir hier kurz vorstellen und erklären: Der OrthoPilot® ist eine Einheit, die aus einem Computer, dazugehörender Tastatur und Maus, einem Bildschirm, einer Kamera und Sendern besteht. Auf dieser Grundeinheit wird die Software für die Berechnung der Navigation verwendet, wobei es unterschiedliche Softwaremodule für verschiedene Operationen gibt. Der OrthoPilot® steht am Rande des OP Feldes. Zwei am Bein des Patienten befestigte Sender nehmen die von der Kamera ausgestrahlten Infrarotstrahlen auf. Außerdem werden die notwendigen Instrumente mit einem mobilen Sender versehen. Beim Aussenden der Infrarotstrahlen durch die Kamera und dem Reflektieren der Sender wird die räumliche Position der Instrumente und Implantate ermittelt. Die in der Software hinterlegten mathematischen Allgorithmen errechnen daraus ein Bild. Um die anatomische Struktur zu ermitteln, werden definierte Punkte im Kniegelenk abgetastet und mit einem Instrument in das System eingelesen.
Die einzelnen nun folgenden operativen Schritte sind in der OrthoPilot® Software hinterlegt. Die Anatomie des Knies wird damit dem normalen operativen Verlauf entsprechend auf dem Bildschirm abgebildet. Der OrthoPilot® ist also fest in den operativen Vorgang integriert.