FAQ´s
Prontoderm®

Fragen und Antworten zu Prontoderm®

Allgemein

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Prontoderm® ist ein Ganzkörperreinigungs-System zur MRE-Dekolonisation (MRSA, VRE und ESBL). Der Hauptinhaltsstoff ist Polyaminopropyl Biguanide (Polihexanid).

Mit dem Prontoderm® System ist eine Kopf- bis Fuß-Dekolonisation nach den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) sehr leicht durchzuführen. Das System besteht aus einem Reinigungsschaum für die Haare, einem Gel für die Dekolonisierung der Nasenvorhöfe, einer Mundspüllösung und einer Lösung (gebrauchsfertig oder als Konzentrat) zur Ganzkörperwaschung. Für mobile Patienten gibt es zusätzlich ein Duschgel.

Das Prontoderm® MRSA-Kit bietet Ihnen die Möglichkeit, schnell, einfach und zu jeder Zeit Patienten mit MRE-Besiedlung zu dekolonisieren. Das Kit enthält alle Produkte der Prontoderm®- Reihe sowie umfassende Informationen.

Prontoderm® ist ein Produktsystem, das zur Ganzkörperreinigung bei MRE-Besiedelung verwendet wird. Es wird auf der intakten Hautoberfläche und auf intakten Schleimhautarealen (Nase, Mundhöhle) eingesetzt. Prontosan® wird zur Reinigung und Wundspülung sowie zur Befeuchtung von Wunden – insbesondere von chronischen Wunden – eingesetzt.

Beide Produkte sind Medizinprodukte der Klasse III.

Inhaltsstoffe

Prontoderm® Produkte enthalten Polihexanid, Tenside und weitere Hilfsstoffe. Generell sind die Inhaltsstoffe der Produkte auf dem Etikett der jeweiligen Packung aufgeführt.

Tenside sind Substanzen, welche die Oberflächenspannung wässriger Lösungen herabsetzen. Tenside tragen damit erheblich zur Reinigungswirkung bei. Von der chemischen Struktur her enthalten Tenside einen hydrophoben (wasserabweisenden) und einen hydrophilen (wasseranziehenden) Teil im Molekül. Dadurch können sich Tenside im Wasser an Oberflächen und Grenzflächen definiert ausrichten, Mizellen (Moleküle) bilden und damit ihre reinigungsaktiven Eigenschaften entfalten.

Tenside finden sich in vielen Produkten des täglichen Lebens: z. B. in Shampoos, Cremes, Körperlotionen, Wasch- und Spülmitteln.

Nein, Polyglykole haben keine tensidischen Eigenschaften. Es wird zuweilen behauptet, dass Polyglykole, z. B. PEG 4000 die Oberflächenspannung des Wassers reduzieren. Tensiometrische Messungen konnten aber nachweisen, dass PEGs keinen nennenswerten Beitrag zur Reduktion der Oberflächenspannung wässriger Lösungen leisten.

Polyaminopropyl Biguanide ist eine andere Bezeichnung für Polyhexamethylenbiguanid bzw. Polihexanid. Bei dieser Substanz handelt es sich um ein polymeres Biguanid, welches sich durch antimikrobielle Wirkung bei gleichzeitig hoher Gewebeverträglichkeit auszeichnet.

Produktstatus

Polihexanid bzw. Polyhexamethylenbiguanid ist ein polymeres Biguanid mit antimikrobiellen Eigenschaften. Aufgrund seines günstigen toxikologischen Profils wird Polihexanid u.a. zur Behandlung von chronischen, schlecht heilenden Wunden empfohlen.

Prontoderm® ist für die Anwendung bei der Besiedlung mit ESBL-Keimen (die zur Gruppe der MRE gehören) geeignet. Es ersetzt nicht eine gegebenenfalls erforderliche systemische Therapie mit einem geeigneten Antibiotikum.

Anwendung

Prontoderm® kann auf ca. 40°C im Wasserbad oder Wärmeschrank erhitzt werden. Dies verändert die Stabilität und Qualität des Produktes nicht und gewährlistet eine angenehme Anwendungstemperatur beim Waschvorgang.

Eine Aufwärmung in der Mikrowelle ist nicht zu empfehlen, da keine Temperaturkontrolle gewährleistet ist und das Produkt schnell überhitzt werden kann.

In der Regel wird Prontoderm® fünf Tage lang angewendet, danach erfolgt zwei bis drei Tage lang keine Anwendung. In dieser Zeit wird täglich ein Screening durchgeführt. Wenn der Abstrich an zwei oder drei aufeinanderfolgenden Tagen ein negatives MRE-Ergebnis zeigt, gilt der Patient als dekolonisiert. Fällt das Ergebnis positiv aus, wird ein zweiter Dekolonisierungs-Zyklus durchgeführt.

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt für die Nasensanierung Mupirocin (Antibiotikum). Bei Versagen von Mupirocin können alternativ antiseptische Stoffe zu Nasensanierung verwendet werden, wie beispielsweise Polihexanid.

  Alle Prontoderm®-Produkte sind nach Anbruch acht Wochen haltbar.

Laut RKI-Richtlinie ist eine routinemäßige Untersuchung von medizinischem Personal auf MRSA nicht notwendig. Bei gehäuftem Nachweis von MRE bei mehreren Patienten sollte ein Screening des medizinischen Personals, das unmittelbar Kontakt zu den MRE-Patienten hat, erfolgen.


Nach der RKI-Richtlinie kann die Isolierung eines MRE-infizierten Patienten aufgehoben werden, wenn frühestens drei Tage nach Abschluss der Behandlung an drei aufeinander folgenden Tagen MRE negative Abstriche den Dekolonisierungserfolg bestätigen.

Toxizität

Zytotoxizität ist in der Regel konzentrationsabhängig. Die in den Produkten verwendete Konzentration an Polyaminopropyl Biguanide (Polihexanid) ist nicht zytotoxisch, sie zeichnet sich durch eine hohe Gewebeverträglichkeit und Biokompatibilität aus, was sich aufgrund von Prüfungen in akkreditierten Prüflaboratorien und in klinischen Erfahrungen mit über 1000 Patienten bestätigt hat.

Polyaminopropyl Biguanide (Polihexanid) wird nicht resorbiert. Dies lässt sich damit erklären, dass es sich bei dem Molekül um eine polymere Verbindung mit relativ hoher Molekularmasse und einer Vielzahl von kationaktiven Zentren handelt. Die kationaktiven Zentren sorgen dafür, dass das Produkt an der Oberfläche quasi fixiert wird.

Nein, grundsätzlich hängen die Eigenschaften eines Produktes von seiner Galenik und Zweckbestimmung ab. Prontoderm® wurde hinsichtlich seiner Leistung und Verträglichkeit genau auf die Bedürfnisse der Anwender abgestimmt. Die Daten zur Verträglichkeit von Prontoderm® zeigen, dass ein Gehalt von 0,1 % Polyaminopropyl Biguanide (Polihexanid) nicht zu hoch, sondern gerade richtig gewählt ist.

Allergien können nie vollständig ausgeschlossen werden. Bei der Behandlung von Personen mit bekannter allergischer Prädisposition sollte der Allergiepass mit den Angaben zu den Inhaltsstoffen von Prontoderm® verglichen werden. Sofern die Angaben auf dem Allergiepass mit einem Inhaltsstoff übereinstimmen, wäre von der Behandlung mit Prontoderm® abzuraten. In der Praxis wurden jedoch bislang nur in seltenen Fällen allergische Reaktionen auf Prontoderm® beobachtet.

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