Reha-Maßnahmen

Reha & Stoma: Zeit, vertraut zu werden 

Ein Therapeutin berät einen älteren Mann.

Um in Ihrem neuen Leben mit Stoma anzukommen, ist nach der der Darm- und Stoma-OP eine Rehabilitation (Kurz: Reha) sinnvoll. Hier vermittelt man Ihnen intensiv den Umgang mit dem Stoma, gibt Ihnen psychologische Hilfen sowie praktische Tipps für Ihren neuen Alltag.  

Infos zur Stoma-Reha

Das Wort Rehabilitation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet in etwa „Wiederherstellung“ oder „Wiederbefähigen“. Diese Wortbedeutung findet sich in den Inhalten einer medizinischen Reha wieder: In der Reha geht es vor allem als Ziel um eine Annäherung an den ursprünglichen Gesundheitszustand der Patient*innen. Dafür werden nicht nur medizinische Probleme behandelt, sondern auch psychische und soziale Aspekte angesprochen. 

Die sogenannte Anschlussrehabilitation (AHB), auch Anschlussheilbehandlung genannt, wird im Anschluss eines Krankenhausaufenthaltes durchgeführt. In diesem Fall nach einer Stoma- oder Darm-OP. 

Eine junge Frau steht während der Dämmerung an einem See und lächelt.

Warum ist eine Reha nach einer Darm- oder Stoma-OP sinnvoll?

Nach einer Darm- und Stoma-OP ändert sich einiges. Damit Sie als Stomaträger*in wieder in Ihr gewohntes Leben zurückkehren können, sind grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Stomapflege nötig. Diese werden Ihnen bereits vor Ihrer OP, im Krankenhaus selbst sowie in der anschließenden Reha vermittelt. Darum ist eine Reha nach einer Stoma-OP sinnvoll:

  • Neuanfang: Die Stoma-OP stellt eine Art Neuanfang dar. Das bringt für viele Betroffene unterschiedliche Unsicherheiten mit sich. In der Reha können Sie erste Erfahrungen machen und sich Schritt für Schritt an Ihr neues Leben mit Stoma gewöhnen.
  • Zeit für sich selbst: In der Stoma-Reha haben Sie die Möglichkeit, sich bewusst mit dem eigenen Gesundheitszustand und Ihrem Stoma auseinanderzusetzen. Es gibt Raum, um auf alle Ihre Fragen Antworten zu finden und Zeit für Sie, langsam wieder Kraft zu schöpfen. 
  • Unterstützung: In der Stoma-Reha werden Sie nicht nur medizinisch unterstützt. Psycholog*innen und Stomatherapeut*innen arbeiten intensiv mit Ihnen zusammen, um Ihnen die bestmögliche Therapie zu ermöglichen. Auch der Austausch mit anderen Betroffen ist für den Alltag hilfreich. Warum vor allem Unterstützung für Stomaträger*innen wichtig ist, erfahren Sie auf der Seite Meine Unterstützer

So läuft die Reha bei Stoma ab

Im Idealfall erhalten Sie in der Stoma-Reha Informationen, die ein ganzheitliches Therapiekonzept ergeben. Das heißt, dass sowohl Ihr Stoma als auch die Grunderkrankung, die Ihr Stoma notwendig machte, berücksichtigt werden. Ziel ist es, dass Sie die Versorgung eigenständig durchführen und mit Ihren psychischen Belastungen gut umgehen können. 

Die Deutsche ILCO, die größte deutsche Selbsthilfevereinigung für Stomaträger*innen und Menschen mit Darmkrebs, hat Inhalte zusammengestellt, die in der Reha bei Stoma angesprochen werden sollten. Dazu gehören medizinische, psychologische, pflegerische und soziale Informationen:

  • Informationen über die Grunderkrankung, Stoma-Art und dessen Besonderheiten 
  • Stoma-Komplikationen und vorbeugende Maßnahmen 
  • Informationen zu Freizeit, Beruf und Ernährung mit Stoma
  • Versorgung des Stomas / Versorgungssysteme und –Produkte
  • Vorbeugung von Versorgungsproblemen
  • Bezugsquellen von Artikeln zur Stomaversorgung
  • Information über psychosoziale und soziale Hilfe sowie Selbsthilfevereinigungen
  • Informationen zum Schwerbehindertenausweis 

Reha nach Darm- und Stoma-OP beantragen

Prinzipiell können Sie nach einer Stoma-OP eine ambulante oder eine stationäre Anschlussrehabilitation in Anspruch nehmen. Beide Varianten dauern meist ca. drei Wochen. Den Antrag auf Anschlussrehabilitation müssen Sie vor der Entlassung aus der Klinik stellen. 

Gut zu wissen: Die Kosten für den Reha-Aufenthalt werden je nach Situation von der entsprechenden Rentenversicherung oder gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Der Sozialdienst des Krankenhauses wird Sie bei der Beantragung unterstützen. 

Das Entlass- und Versorgungsmanagement des Sozialgesetzbuches V besagt, dass Stomaträger*innen einen gesetzlichen Anspruch darauf haben, kontinuierlich betreut zu werden. Das Krankenhaus ist dazu verpflichtet, die an den Krankenhausaufenthalt anschließende Versorgung einzuleiten. Mehr zu Ihren Ansprüchen, erfahren Sie auf der Seite Meine Rechte.

Bei der Wahl der Reha-Klinik können Sie Wünsche äußern. Es wäre gut, wenn Sie diese Präferenzen begründen können. Allerdings sollten Sie sich nicht nur an regionalen oder „praktischen“ Gesichtspunkten, sondern auch an medizinischen Kriterien orientieren. Achten Sie zum Beispiel auf Zertifizierungen der Klinik. Ihre Ärzt*innen und Stomatherapeut*innen können Ihnen sicher Kliniken empfehlen, die für Sie besonders geeignet sind. 

Auf der Seite der Deutschen ILCO finden Sie außerdem eine Liste von Rehakliniken für Stomaträger*innen.

Was passiert nach der Stoma-Reha?

In der Reha selbst werden Sie viele Informationen und Hilfen bekommen. Danach heißt es, das erworbene Wissen im Alltag eigenständig umzusetzen. 

Beachten Sie, dass die Stomatherapie ein fortlaufender Prozess ist und die Stomaversorgung nicht endgültig ist. Es kann immer zu Komplikationen oder Änderungen in der Lebensweise kommen! Wählen Sie deshalb für Ihre Stomaversorgung einen Anbieter, der Ihnen die Produkte nicht nur beliefert, sondern auch eine kompetente und durchgängige Beratung gibt. Anbieter können z. B. Apotheken, Sanitätshäuser oder eine Homecare-Versorgung sein. 

Eine junge Frau sitzt im Rollstuhl und lächelt in die Kamera.

Wir von B. Braun HomeCare sind für Sie da. Wir helfen Ihnen nicht nur dabei, geeignete Stomatherapeut*innen zu finden, sondern bieten Ihnen auch ein umfassendes Dienstleistungsportfolio, damit Sie zu jeder Zeit gut und sicher versorgt sind. 

Unsere Stomatherapeutin Andrea Zöbele freut sich darauf, Sie kostenlos und unverbindlich zu beraten. Rufen Sie uns einfach an oder nehmen Sie Kontakt über das Formular auf! 

Kontakt

Andrea Zöbele
Pflegeexpertin Stoma-Kontinenz-Wunde, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Wundberaterin AWM, Medizinprodukteberaterin