Voraussetzungen

Voraussetzungen für die HHD Ihrer Dialysepatient

Patientin erholt sich mit Kopfhörern auf einer Gartenliege.

Nur etwa 800 von 100.000 Dialysepatient*innen in Deutschland nutzen derzeit die Heimhämodialyse als Therapiemodalität1. Die Zahl derer, die mit Heimhämodialyse versorgt werden könnten, ist jedoch wesentlich höher2. Auch die Hindernisse einer vermehrten Versorgung von geeigneten Patient*innen mit Heimdialyse sind recht genau untersucht3,4. Gerne möchten wir Sie beraten, wie diese Hindernisse überwunden werden können, um mehr Patient*innen diese vielversprechende Modalität anbieten zu können. Für Sie als behandelndes Personal bedeutet die Umstellung in erster Linie eine deutliche Entlastung.

Medizinische Voraussetzungen

Das medizinische Personal in einem Dialysezentrum berät sich.

Natürlich müssen medizinische Voraussetzungen für eine Heimhämodialyse erfüllt sein, damit die Behandlung zu Hause überhaupt eine Option für Ihre Dialysepatient*innen darstellt. Häufig sind aber medizinische Gründe gar nicht das Haupthindernis. Oft stehen organisatorische, wirtschaftliche und manchmal rechtliche Bedenken im Vordergrund, wenn in einem Zentrum keine Heimhämodialyse angeboten wird.

Als medizinisch Verantwortliche*r vertrauen wir hier voll und ganz auf Ihre fachliche Expertise. Sie können am besten einschätzen, welche Ihrer Patient*innen die medizinischen Voraussetzungen für eine HHD-Therapie mitbringen. Bei den übrigen Hindernissen unterstützen wir Sie gerne.

Unser Ziel ist es, die Modalität Heimhämodialyse in Deutschland zu fördern und möglichst vielen Patient*innen als Therapieoption zur Verfügung zu stellen. Viele Studien zeigten neben den medizinischen Vorteilen5,6 auch die möglichen Vorteile für die Lebensqualität7.

Rechtliche Voraussetzungen

Alle gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in Deutschland die gesamten Kosten der HHD. Ihren Dialysepatient*innen entstehen keine finanziellen Nachteile. Für den erhöhten Wasser- und Stromverbrauch sowie die Entsorgungskosten des Verbrauchsmaterials erhalten die Patient*innen eine Aufwandsentschädigung.

Die HHD-Patient*innen führen die Behandlung eigenverantwortlich durch und dokumentieren dies durch ihre Unterschrift. Der Behandlungsvertrag besteht weiterhin zwischen Ihnen und Ihren Patient*innen.

Ihre Patient*innen müssen eine Einverständniserklärung für die Nutzung unseres DAHEIM Services sowie die datenschutzrechtliche Einwilligungen geben, die z. B. zur Übertragung der Therapiedaten an das Dialysezentrum nötig sind. Zwischen B. Braun und Ihrem Dialysezentrum wird ein Servicevertrag geschlossen.

Persönliche und räumliche Voraussetzungen

Neben den medizinischen und rechtlichen Voraussetzungen müssen Ihre Patient*innen auch persönliche Voraussetzungen für die HHD erfüllen. Sie müssen sich mit der Umstellung wohlfühlen und sollen einen Zugewinn an Lebensqualität spüren. Keinesfalls dürfen durch die Heimbehandlung zusätzliche Verunsicherungen oder gar Ängste entstehen. Als Ärzt*in und Vertrauensperson stehen Sie im ständigen Austausch mit Ihren Dialysepatient*innen. Wir vertrauen darauf, dass uns gesagt wird, wenn für die Patient*innen oder Sie die HHD nicht mehr als vorteilig und gewinnbringend angesehen wird. Diese Situation tritt nach unseren Erfahrungen zwar selten ein, aber Patient*in und Nephrolog*in sollten vorbereitet sein, dass durch Begleiterkrankungen oder einfach nur durch das Älterwerden vielleicht irgendwann die HHD nicht mehr das beste Verfahren darstellt.

Sind Ihre Dialysepatient*innen für eine HHD geeignet, prüfen wir die räumlichen Voraussetzungen. Dazu besuchen wir die Patient*innen zu Hause. Für den zukünftigen Dialyseplatz muss ausreichend Raum vorhanden sein, um die nötige Ausstattung aufzustellen und das medizinische Verbrauchsmaterial zu lagern. Auch die Infrastruktur muss intakt sein, um die Belieferung mit Verbrauchsmaterial und die digitale Datenübertragung sicherzustellen.

Sind alle Voraussetzungen erfüllt, steht der HHD nichts mehr im Weg. Sollten Sie für die Information Ihrer Patient*innen unterstützendes Aufklärungsmaterial benötigen, melden Sie sich gerne bei uns. Wir senden Ihnen Material für Ihre Interessent*innen in digitaler oder gedruckter Form zu. Zudem können wir auf Wunsch gemeinsam, soweit möglich, auch eine Informationsveranstaltung für Ihr Personal und/oder Patient*innen planen.

Ihr Kontakt zu uns

Sie möchten es Ihren Dialysepatient*innen ermöglichen, von den Vorzügen der Heimdialyse zu profitieren und auch selbst als Dialysezentrum einen Nutzen aus der HHD-Therapie ziehen? Kontaktieren Sie uns! Gemeinsam mit Ihnen prüfen wir die Möglichkeit der Heimdialyse für Ihre Patient*innen und stehen Ihnen jederzeit bei Fragen zur Verfügung.

Schnell und unkompliziert erreichen Sie uns über das Kontaktformular. Ansonsten melden Sie sich telefonisch unter +49 (0) 56 61 – 71 46 11 bei unserem Service-Team oder schicken uns eine E-Mail an daheim-service@bbraun.com. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

Portrait-Aufnahme von Simone Klein, der Leiterin des B. Braun Heimdialyse Services.
Simone Klein
Leiterin Heimhämodialyse Service
Organisation
Simone Klein ist als Leiterin des Heimhämodialyse-Teams von B. Braun Ihre erste Ansprechpartnerin und verantwortet den gesamten Daheim Service.
Portrait-Aufnahme von Julia Bangert, der Operations Managerin des B. Braun Heimdialyse Services.
Als Operations Managerin ist Julia Bangert für alle organisatorischen Themen im Rahmen der Heimdialyse und der Umstellung der Patient*innen zuständig.

1 Jahresbericht 2018 zur Qualität in der Dialyse, erstellt im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses. Herausgeber: IQTIG – Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen, Katharina-Heinroth-Ufer 1, 10787 Berlin. Datum der Abgabe: 29. März 2019, geänderte Versionen am 14. Juni 2019 und 10. Juli 2019

2 Hajj JJ, and Laudanski K Home Hemodialysis (HHD) Treatment as an Effective yet Underutilized Treatment Modality in the United States. Healthcare 2017, 5, 90; doi:10.3390

3 Chan CT, Wallace E, Golper TA, Rosner MH, Seshasai RK, Glickman JD, Schreiber M, Gee P, Rocco MV. Exploring Barriers and Potential Solutions in Home Dialysis: An NKF-KDOQI Conference Outcomes Report. Am J Kidney Dis. 2019 Mar;73(3):363-371. doi: 10.1053/j.ajkd.2018.09.015. Epub 2018 Dec 10

4 Ethier I, Cho Y, Hawley C, Pascoe EM, Roberts MA, Semple D, Nadeau-Fredette AC, Sypek MP, Viecelli A, Campbell S, van Eps C, Isbel NM, Johnson DW. Effect of patient- and center-level characteristics on uptake of home dialysis in Australia and New Zealand: a multicenter registry analysis. Nephrol Dial Transplant (2020) 1–12

5 Karkar A, Hegbrant J, Strippoli GF. Benefits and implementation of home hemodialysis: A narrative review. Saudi J Kidney Dis Transpl. 2015 Nov;26(6):1095-107. doi: 10.4103/1319-2442.168556. PMID: 26586045

6 Bonenkamp AA,  van Gelder MK, Abrahams AC, Boereboom FTJ, Cornelis T, Luik AJ, Özyilmaz A, van der Sande FM, van Eck van der Sluijs A, Gerritsen KGF, van Jaarsveld BC. Home haemodialysis in the Netherlands: State of the art, The Netherlands Journal of Medicine, May 2018, Vol. 76, No. 4

7 Wong CKH, Chen JY, Fung SKS, Lo WK, Lui SL, Chan TM, Cheng YL, Kong I, Wan EYF, Lam CLK. Health-related quality of life and health utility of Chinese patients undergoing nocturnal home haemodialysis in comparison with other modes of dialysis. Nephrology (Carlton). 2019 Jun;24(6):630-637. doi: 10.1111/nep.13429. Epub 2019 Apr 24. PMID: 29926521