Risiko und Übertragung
Multiresistente Erreger

Wie findet eine Übertragung von MRE statt?

Die Übertragung von Mensch zu Mensch verläuft fast immer unbemerkt über Körperkontakte, ohne dass eine Erkrankung entsteht. Bei gesunden Menschen geht von dieser sogenannten Besiedelung meist kein Risiko aus. Auch ist eine solche Besiedelung häufig nur vorübergehend.

Risikofaktor Krankenhaus

Die größten Probleme durch multiresistente Erreger treten in Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen auf. Denn in diesen Einrichtungen werden viele Menschen versorgt und betreut, die durch Erkrankungen und therapeutische Eingriffe geschwächt sind und deren Immunsystem nicht stabil ist. Zudem gibt es in Kliniken eine hohe Dichte an Keimen und damit eine besonders große Übertragungsgefahr. Eine Übertragung von MRE im Krankenhaus findet durch direkten Kontakt mit besiedelten oder erkrankten Patienten statt. Die Verbreitung erfolgt vorrangig über die Hände des medizinischen Personals.

Wie werden MRE nachgewiesen?

Der Nachweis einer Keimbesiedlung ist leicht möglich. Dazu werden an bestimmten Körperregionen, wie z. B. dem Nasen-Rachen-Raum, Abstriche genommen und anschließend im Labor mikrobiologisch untersucht. Um eine Verbreitung multiresistenter Keime in Krankenhäusern zu verhindern, gehören diese Untersuchungen zum Standard des Hygienemanagements von Krankenhäusern. Sie erfolgen hauptsächlich bei der stationären Aufnahme von Risikopatienten.

Sind bestimmte multiresistente Erreger nachgewiesen, werden die üblichen Hygienemaßnahmen im Krankenhaus verschärft. Abhängig vom Verbreitungsrisiko kann es notwendig sein, den betroffenen Patienten in ein Einzelzimmer zu verlegen (Isolation). Medizinisches Personal und Besucher müssen dann bei Betreten des Zimmers spezielle Schutzkleidung, eventuell auch einen Mund-Nasen-Schutz, tragen und unmittelbar nach jedem Patientenkontakt die Hände desinfizieren.

Saubere Hände vermeiden die Übertragung

Laut Robert Koch-Institut gilt die Händehygiene als die entscheidende Maßnahme der Infektionsprävention. Mit der Kampagne "Aktion Saubere Hände", die auch B. Braun als Partner unterstützt, will das Institut auf die Wichtigkeit der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen aufmerksam machen.

Wer ist besonders gefährdet?

Multiresistente Erreger werden erst dann gefährlich, wenn sie über Wunden in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen. Ein hohes Risiko besteht für Patienten nach einer Operation, mit akuten Hautverletzungen oder mit chronischen Wunden.

Aber auch Katheter oder Versorgungszugänge für Infusionen und Sonden können Eintrittspforten für Keime sein. Darüber hinaus haben alle, deren Immunsystem durch z. B. anhaltende oder wiederkehrende Erkrankungen angegriffen oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente (Immunsuppressiva) geschwächt ist, ein erhöhtes Infektionsrisiko. Das gilt auch für Menschen, die sich dauerhaft oder wiederholt in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung aufhalten.

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