Diagnostik Enuresis

Diagnostik: Gründe für das Einnässen abklären

Wenn Ihr Kind häufig einnässt, sollten Sie sich gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin auf die Suche nach den Gründen begeben. Hierbei geht es zum einen darum, körperliche Ursachen auszuschließen und zum anderen darum, die richtige Therapie einzuleiten.

Im Allgemeinen umfasst die Diagnostik bei Enuresis (Einnässen) verschiedene Schritte:

Sie und im Idealfall auch Ihr Kind werden ein paar Fragen beantworten, mit denen der Arzt sich einen ersten Eindruck verschafft. Medizinerinnen und Mediziner sagen dazu „Anamnesegespräch“ (Anamnese = Krankheitsvorgeschichte).

Inhaltlich geht es unter anderem um folgende, für die Diagnose relevante Punkte:

  • die Häufigkeit des Einnässens,
  • das Trinkverhalten,
  • Schlafgewohnheiten und Schlaftiefe
  • familiäre Häufung des Einnässens
  • die Entwicklung hin zur Trockenheit (war das Kind schon einmal trocken und wenn ja wie lange)
  • Stuhlgang (Häufigkeit, Konsistenz)

Aus diesem Diagnose-Gespräch können wertvolle Rückschlüsse auf die Ursachen und in der Folge auch die Therapie gezogen werden.

Möglicherweise werden Sie auch nach weiteren Erkrankungen Ihres Kindes gefragt, die für die Diagnostik und Therapie des Einnässens relevant sein könnten. Die Krankheit, die am häufigsten mit Enuresis gemeinsam auftritt (Komorbidität) ist ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung).

Eine gute Dokumentation dessen, wieviel Ihr Kind trinkt, wann es zur Toilette geht und wann es einnässt, ist ebenfalls Basis einer guten Diagnostik.

Kinderurologen und -urologinnen sprechen von einem Miktionsprotokoll (Miktion = Harnlassen/Urinieren), das meist über mindestens 48 Stunden von Ihnen zu Hause zu führen ist. Darin wird Folgendes festgehalten:

  • die Uhrzeit des Wasserlassens
  • die Trinkmenge
  • die Urinmenge
  • ist das Kind von allein auf die Toilette gegangen?
  • kam der Harndrang plötzlich?
  • war das Höschen bereits nass oder noch trocken?

Hier können Sie sich unser Miktionsprotokoll für Kinder zum Ausdrucken und zum Download anfordern.

Zu den üblichen diagnostischen Maßnahmen zählen auch beim Einnässen körperliche und neurologische Untersuchungen. Zumeist werden für die Diagnostik der Enuresis Bauch und Rücken abgetastet, die Genitalien angesehen und die Reflexe überprüft.

Darüber hinaus sind folgende Maßnahmen möglich:

  • Untersuchung des Urins
  • Ultraschall (Sonografie)
  • Restharnmessung
  • Uroflowmetrie (Harnflussmessung)
  • Flow-EMG (Harnflussmessung mit Beckenbodenableitung)
  • Blasendruckmessung (Zystomanometrie)
  • Blasendruckmessung mit Röntgen (Videourodynamik)

Gute Kinderurlogen und –urologinnen werden Ihr Kind behutsam auf die Untersuchungen vorbereiten und genau erklären, was passiert.

Wir haben für Sie zahlreiche Informationen rund um die Inkontinenztherapie Ihres Kindes zusammengestellt. Wir unterstützen Sie gerne mit altersgerechten Anleitungen, einem Miktionsprotokoll, Kinder- und Elternratgeber.

Sie haben Fragen zur Diagnostik bei kindlichem Einnässen?

Wenden Sie sich gern an unser Team um Frau Zöbele. Unsere Expertinnen und Experten werden Ihnen gern alle Fragen beantworten und Ihnen wertvolle Tipps geben, wie Sie Ihrem Nachwuchs behutsam und kindgerecht erklären, was bei den Untersuchungen passiert und wie Sie Ihr Kind optimal bei all dem unterstützen können.

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Kontakt

Andrea Zöbele
Pflegeexpertin Stoma-Kontinenz-Wunde, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Wundberaterin AWM, Medizinprodukteberaterin